Bericht März – Peterek 2004/05

Weihnachten unter Sonne und zwei Weihnachtsbäumen
Der dritte Bericht aus Kamerun


Ich blicke auf das Datum und mir wird plötzlich bewusst: Es ist Halbzeit ��” einfach unvorstellbar. 6 Monate voller neuer Erfahrungen, voller Erlebnisse, Freude, Schwierigkeiten und Ungewohnheiten, voller unterschiedlicher Ereignisse liegen hinter mir. 6 Monate, die noch nie so schnell vorübergegangen sind. 6 Monate, in denen ich mich nicht auch nur an einem Tag gelangweilt hätte. 6 Monate, die ich trotz sowohl positiver als auch etwas weniger positiver Erfahrungen in meinem Leben nicht hätte missen wollen. 6 Monate in Kamerun.

 

Mit Freunden vor meinem haus

 

Wieder hat sich viel ereignet seit meinem letzten Bericht…

Am Dienstag, den 7. Dezember 2004, ging eine Welle der Unfassbarkeit ��” ja, man kann eigentlich schon sagen des „Schocks” ��” durch das Bistum Kumbo. Bischof Esua verkündigte seine Versetzung als „Co-Adjutor” in das Erzbistum Bamenda. Sobald der bis jetzt noch amtierende Erzbischof von Bamenda im Januar 2006 in Ruhestand gehen wird, tritt Bischof Esua automatisch seinen Posten als Erzbischof von Bamenda an. Doch ein Bistum Kumbo, das vor 22 Jahren von Bischof Esua gegründet worden war, nun ohne Bischof Esua? Für die meisten hier kaum vorstellbar …wie z.B. die 86 Anrufe in Abwesenheit während der Siesta des Bischofs zeigten… und doch nicht änderbar. Auch für Bischof Esua ist es ��” wie er sagt ��” nicht einfach, Kumbo zu verlassen. Seit dem 11. Januar 2005 hat er nun seinen regelmäßigen Sitz im Erzbistum Bamenda. Er bleibt jedoch als „Apostolic Administrator” für das Bistum Kumbo zuständig bis ein neuer Bischof ernannt sein wird. Das konnte aber dennoch die gedrückte Stimmung der folgenden Wochen im Bistum Kumbo nicht sehr mildern.

 

Die Adventszeit brach an und Weihnachten rückte näher. Mit meinem Deutschkurs veranstaltete ich eine kleine Adventsfeier. Wir lernen Weihnachtslieder und feiern ein bisschen. Dazu gibt es Weihnachtsplätzchen, die ich selbst gebacken habe, und verschiedene saftige Früchte, die meine Schüler mitgebracht haben. Gegen Ende der Feier sind wir im Stande, Lieder wie „O du fröhliche” und „Stille Nacht” durch die Räume klingen zu lassen.

Über Weihnachten kamen mich meine Eltern und meine Schwester besuchen, worüber ich mich sehr freute. Es ist sehr wichtig für mich, denn durch solch einen Besuch können sie persönlich einen Eindruck von dem Leben hier, dem Land und den Menschen gewinnen. Es ist auch für weitere Gespräche hilfreich, da sie sich nun das, was ich berichte und erlebe, besser vorstellen können.

Weihnachten einmal ganz anders… Dass ich ein Weihnachtsfest einmal mit zwei Weihnachtsbäumen rleben darf, das hätte ich nicht erwartet ��” und schon gar nicht in Afrika. Und doch passierte genau das. Am 24. Dezember brachten uns morgens die Franziskanerinnen vom Haus gegenüber einen Weihnachtsbaum, und keine zwei Stunden später stand ein zweiter kleiner Baum in der Tür. Eine Freundin aus einem 8 km entfernten Dorf war extra gekommen, um ihn uns als Geschenk zu überreichen. Ich war sprachlos. Ich hatte eigentlich mit keinem gerechnet und jetzt hatten wir auf einen Schlag sogar zwei ��” das hatte ich ja noch nicht einmal zu Hause.

Die Kathedrale von Kumbo

Am 24. Dezember abends besuchten wir um 20.00 Uhr den etwa dreistündigen Gottesdienst in der Kathedrale und waren am nächsten Morgen um 6.30 Uhr bereits wieder dabei. Diese beiden Gottesdienste gelten als die wichtigsten während der Weihnachtstage, die man nicht missen sollte. Zelebriert wurden beide durch den Bischof ��” ach nein, besser gesagt durch den „Apostolic Administrator”; es wurde viel getanzt und gesungen, und in den bereits überfüllten Bänken fand sich irgendwo immer noch ein Platz für Nachzügler.

Auch Silvester war ein Erlebnis für sich. Da hier der 1. Januar ein großer Feiertag mit Gottesdienst m 6.30 Uhr ist, passiert am Abend des 31. Dezember eigentlich nicht sehr viel. o geschah es denn auch, dass wir bereits um 22.00 Uhr in unseren Betten lagen ��” in Deutschland kaum vorstellbar und doch hier nichts Ungewöhnliches. So haben wir also das neue Jahr schlafend begrüßt ��” eine etwas ungewöhnliche, aber doch einmalige Erfahrung.

Das neue Jahr brachte auch sogleich neue Ereignisse und Anforderungen mit sich. Mitte Januar musste ich aus meinem Haus ausziehen, da ein amerikanisches Ehepaar mit einem kleinen Kind kommen und in meinem Haus wohnen sollte. Das war nicht ganz einfach für mich, da ich mich trotz anfänglicher Ungewohnheiten sehr an mein Haus gewöhnt, schön eingerichtet und sehr gut eingelebt hatte. Da an der Situation jedoch nichts zu ändern war, in ich zu meinen Nachbarn, einem jungen holländischen Ehepaar, umgezogen und fühle mich mittlerweile nun auch dort sehr wohl. Ich esse nun auch nicht mehr im Bischofshaus, da wir jetzt im Haus kochen und gemeinsam essen.

Zwischenzeitlich hatte ich wieder Gelegenheit, neue Orte kennenzulernen. Als ich mit dem Youth Team ein Wochenende in Ako war, hatten wir die Möglichkeit zu einem kurzen Ausflug nach Nigeria. Da Ako nicht weit von der Grenze zu Nigeria entfernt ist, sind wir an einem Nachmittag zum Grenzdorf gefahren (ca. eine Stunde Autofahrt auf schlechten Pisten). Dort angekommen haben wir mit einer Piroge den Grenzfluss überquert. Obwohl das Boot sehr schmal, klein und wackelig war, der Fluss jedoch breit, tief und relativ schmutzig

” man also das Gefühl hatte jederzeit umzukippen “, haben wir das andere Ufer zum Glück trocken erreicht. Nachdem wir uns bei der Polizei gemeldet hatten, durften wir uns das Grenzdorf Abong anschauen. Einige haben sich dann auch sogleich mit Töpfen und diversen anderen kleinen Sachen eingedeckt, da diese hier angeblich billiger als in Kumbo sind. Als es dunkel wurde, hat uns dann wieder eine Piroge zurück über den Fluss gebracht. So bin ich also nicht nur in Kamerun, sondern auch in Nigeria gewesen. Mit einer Piroge überquerten wir ie Grenze nach Nigeria

Als meine Eltern und meine Schwester über Weihnachten zu Besuch waren und im Februar zu meiner Freude dann auch meine Tante für zweieinhalb Wochen kam, haben wir jeweils


ein paar Tage in Limbe am Meer verbracht. Limbe liegt ungefähr 450 km von Kumbo entfernt, eine Strecke, für die wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 12 Stunden brauchten. Und wieder konnte ich über diese Buschtaxis nur staunen. Das Gepäck wird oben am Dach verstaut, während die Afrikaner z.T. übereinander und untereinander im Bus „sitzen”. Nach ein paar solcher Fahrten hat man sich jedoch weitgehend daran gewöhnt. Als wir auf einer dieser Fahrten allerdings mit 15 Personen in einem 8er-Bus „saß

en”, wurde es dann doch etwas eng!

Limbe liegt in der anglophonen Süd-West Provinz, wobei jedoch das Frankophone hier immer ehr an Einfluss gewinnt. Die Landschaft um Limbe ist sehr eindrucksvoll. Limbe liegt direkt am Atlantik und zugleich am Fuße des Mount Cameroon, der mit seinen 4.070 m der höchste Berg Westafrikas ist” auf der einen Seite also bewaldete Berghänge, auf der anderen der Ozean. Die Strände in Limbe sind mit schwarzem, vulkanischen Sand bedeckt. So spürt man schnell die Nähe zum immer noch aktiven Vulkan Mt. Cameroon, dessen Ausläufer bis an die Küste reichen.

Die Vegetation in der Umgebung der Stadt bis hinab ans Meer ist außerordentlich üppig und grün. So stehen z.B. mächtige, Schatten spendende Tropenwald-Bäume direkt am Strand. Auch das Meereswasser ist bemerkenswert: Noch nie habe ich in einem Meer gebadet, dass um die 28-29 Grad Wassertemperatur hat.

Ein weiterer Ausflug führte uns nach Foumban (ungefähr zwei Stunden Autofahrt von Kumbo entfernt). Foumban gilt als die kulturell interessanteste Stadt im Grasland; sie ist der Sitz des Sultanats der Bamoun und handwerklicher Mittelpunkt. Dieses Sultanat ist der südlichste Vorposten islamischer Kultur in Kamerun; die Region ist seit Ende des 19. Jahrhunderts islamisiert. Noch nie habe ich hier in Kamerun eine Stadt gesehen, in der der moslemische Einfluss so stark ist. Nur zwei Stunden von Kumbo entfernt und ich kam mir vor wie in einem anderen Teil Afrikas. Obwohl man als „Weißer” oft von vielen kleinen und großen „Führern”, die natürlich alle „Prinzen” sind, empfangen wird, spürt man doch, dass sich die Kleinstadt eine sehr authentische Atmosphäre bewahrt hat.

Ein großes Ereignis hier in Kamerun ist der 11. Februar gewesen. Das ist nämlich ein nationaler lag der Jugend. Wochenlang bereiten sich die Kinder und Jugendlichen auf diesen Tag vor. Landesweit treffen sich an diesem Tag die Schulen in ihren Dörfern und Städten auf einem großen Sportplatz. Der wichtigste Programmpunkt ist der „Marsch der Schulen“: Alle Schüler müssen in Reih und Glied eine Runde marschieren. Das sieht sehr ernst und feierlich aus. Am Ende bekommt die Schule, die am besten marschiert ist, einen Preis, und so wird in den Wochen vor dem 11. Februar besonders kräftig geübt.


Anschließend folgen verschiedene Darbietungen. Es wird getanzt und gesungen, Sportwettkämpfe finden statt. Besonders schön war der „Anziehwettbewerb” des Kindergartens. Drei kleine Kinder sollten so schnell und gut wie möglich ihre Schuluniform anziehen, doch zum Vergnügen der Zuschauer zeigte nicht eines auch nur eine Spur von Wettkampfsgeist. Mit aller Seelenruhe machten sich die drei daran, z.T. noch etwas unbeholfen ihre Hose, Hemd und Schuhe anzuziehen. Als die Kinder dann schließlich etwa um die gleiche Zeit damit fertig waren, konnten sich die Zuschauer vor Freude und Lachen kaum halten und belohnten die drei mit einem kräftigen Beifall. Man spürte schnell, dass dieser Tag wirklich ein Fest der Jugend war.

Ich hoffe, ich konnte euch einen weiteren Eindruck in das bunte Leben hier in Kamerun vermitteln. Ich möchte mich außerdem bei allen bedanken, die mir fleißig Weihnachtsgrüße und Neujahrswünsche geschickt und mir somit eine große Freude bereitet haben.

Ich wünsche allen ein friedvolles und frohes Osterfest mit vielen bunten Eiern und meinen besten Wünschen

Krysia Peterek Kumbo, im März 2005

Am 8. März, dem Weltfrauentag, lässt man sich in Kamerun aus einem eigens für diesen Tag produzierten Stoff schöne Kleider schneidern.

Catholic Diocese Kumbo” Youth Team
P.O.Box 115
KUMBO
N.W.Province, CAMEROON

e-mail: Peterek2@yahoo.de
Handy: 01015-00237-7352191

Der „Marsch der Schulen“ am nationalen Kindertag
Auf dem Markt in Kumbo

Briefe an die Gemeinde – Marie Chrstine Petz – 2005

20.Mär.2005
Erstes Lebenszeichen aus Kamerun – Marie Christine Petz

Hallo,
Gestern morgen um kurz vor acht ging es von Frankfurt los, und schon am Abend kurz nach der Landung und einer rasanten Autofahrt ging es direkt auf eine Party.
Um Mitternacht bin ich dann endlich total kaputt ins Bett gefallen.
Heute Morgen war ich mit Bert einem Pallottiner der mir in den nächsten Tagen etwas helfen wird in der Kirche.
Ich glaube ich habe noch nie eine so gut besuchte Kirche gesehen wie diese. Es müssen mindestens 3000 Kinder und Erwachsene gewesen sein. Was den Nachwuchs an Messdienern betrifft so muss man sich hier auch keine Sorgen machen, ich habe mal gezählt, heute waren es 30. Bin jetzt schon gespannt wie es Ostern zugehen wird.Heute dauerte die Messe über 2 Stunden (in Deutschland kaum vorstellbar).

So jetzt hoffe ich das die Sache mit dem Mailverteiler klappt. Ich habe es noch nicht geschafft alle in den Verteilermit auf zu nehmen, also seit so lieb und Grùsst alle ganz herzlich von mir.

Ich versuche mich sehr bald wieder zu melden.

Ganz lieben Gruss aus dem heissen Afrika
Eure Marie


26.Mär.2005
Liebe Ostergrüße – Marie Christine Petz

Bonjour, ca va?

Ich wünsche euch allen gesegnete , ruhige und bereichernde Ostertage.

Hier in Kamerun wird Ostern auf sehr beeindruckende und festliche Weise gefeiert.

Gestern am Karfreitag dauerte die Messfeier mehr als vier Stunden.
Eröffnet wurde sie auf traditionellen Art und Weise, indem einzelne Gruppen vor denn Priester traten und ihn in Form einer Geschichte fragten warum Jesus sterben musste.In Kamerun ist es üblich denn Obersten einer Familie nach dem Tod eines Angehörigen zu fragen warum dieser gestorben ist. Nach jedem Vortrag tanzte die Gemeinde, um das gesagte zu bekräftigen. Nach dem letzen Beitrag zog die Gemeinde tanzender Weise in die Kirche ein, wo dann die Passion vorgetragen wurde.

Die nachfolgende Messfeier verlief in den Grundzügen dann so wie wir es gewohnt sind, nur das die Predigt immer doppelt so lang dauert, da sie in Ewondo und frazösisch gehalten wird, und viel mehr gesungen wird.

Die nächsten Tage werde ich wohl nicht viel Zeit haben, da ihr euch vorstellen könnt, das hier seeehr viel gefeiert wird.

Für Sonntag hat mich ein Bruder eingeladen mit ihm seine Familie zu besuchen und am Nachmittag ist dann grosses Festessen bei den Brüdern.
Das wird enorm lecker werden Wer glaub er würde viele Rezepte und Gerichte kennen der muss einmal nach Kamerun kommen. Ich esse hier jeden Tag etwas neues, was ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe. Was ich für meinen Geschmack immer am besten finde ist das Obst, was hier noch tauuuusend mal besser schmeckt als in Deutschland.Es gibt zu
jeder Malzeit frische Ananas, Bananen, Papaya, Mango,……mmmh.

Am Montag mache ich mich mit dem Buschtaxi auf den Weg nach Sangmelima zu den Schwestern, meinem eigentlichen Einsatzort.Ich gebe zu ich bin etwas aufgeregt was die Fahrt betrifft.

Im nächten Bief werde ich euch dann davon berichten.

Bis dahin alles Liebe und Gottes Segen

Eure
Marie

Aussendung Marie Christine Petz – 2005

Marie-Christine Petz hilft behinderten Kindern in Kamerun


 

Pfarrer Wolfram Pfaff von der katholischen Kirchengemeinde St.Johannes,Apostel entsandte Marie-Christine Petz währendeines feierlichen Gottesdienstes nach Kamerun Foto:Franz Schmidt

Unterliederbach. Für ein Jahr das vertraute Umfeld verlassen und ein völlig anderes Leben führen ? was sich viele wünschen, wird für Marie -Christine Petz Wirklichkeit. Am 19. März startet sie mit dem Flugzeug von Frankfurt aus ins westafrikanische Kamerun. In Sangmélima, einem Ort nahe der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé, wird die 25jährige zwölf Monate lang in einer Ordensgemeinschaft spanischer Schwestern leben. Ihr tägliches Brot wird sie durch die Arbeit in einem Heim für behinderte Kinder verdienen.
«Der Wunsch, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, kam auf, als ich 16 Jahre alt war und hat mich nie los gelassen», sagt Marie -Christine Petz, die in Siegen geboren wurde und für eine ergotherapeutische Ausbildung im Höchster Krankenhaus in den Frankfurter Westen zog. Dort besuchte sie die Gottesdienste der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Apostel und begann, in der Eine-Welt-Gruppe der Gemeinde mitzuarbeiten, die sich neben dem Verkauf fair gehandelter Waren aus der so genannten Dritten Welt auch um die kamerunische Partnergemeinde von St. Johannes kümmert. Pfarrer Wolfram Pfaff von der katholischen Kirchengemeinde St.Johannes,Apostel entsandte Marie-Christine Petz während eines feierlichen Gottesdienstes nach Kamerun.

Aus Marie -Christine Petz- ehrenamtlicher Arbeit heraus entstand die Idee, ein Jahr in Kamerun zu verbringen und den alten Jugendtraum «Auslandsaufenthalt» mit einem sinnvollen Engagement für die Menschen dort zu verbinden. Bevor sie vor etwa einem Jahr die endgültige Entscheidung für Kamerun traf, galt es, sorgfältig abzuwägen: Vor allem der Gedanke, ihren festen Arbeitsplatz als Ergotherapeutin aufgeben zu müssen, machte ihr zu schaffen. Letztlich siegte aber die Neugier auf das Land an der Westküste Afrikas.
«Den perfekten Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt wird es nie geben», ist sich Marie -Christine Petz sicher. «Außerdem bin ich jetzt noch jung, ungebunden und gesund.» Damit die 25-Jährige auch in Kamerun gesund bleibt, musste sie zahlreiche Impfungen über sich ergehen lassen, unter anderem gegen Hepatitis, Typhus und Gelbfieber. Um sich auf ihre Zeit in Kamerun vorzubereiten, hat die Ergotherapeutin außerdem an Seminaren teilgenommen, die Ordensschwestern in Limburg leiteten. Durch die Seminare lernte sie viel Wissenswertes über das Leben ohne die gewohnte Infrastruktur, aber auch über fremde Kulturen und Globalisierungsfragen.
Auf die Arbeit mit den Kindern im Heim freut sie sich «riesig»: «Wahrscheinlich werde ich mehr lernen, als ich selbst vermitteln kann.» Als praktizierende Katholikin ist Marie -Christine Petz außerdem neugierig darauf, wie die Christen in Kamerun ihren Glauben leben. «Die Gottesdienste sind vermutlich lebendiger als bei uns», lautet ihre Prognose. Nach Hause wird Marie -Christine während ihres Auslandsjahres nicht kommen, dafür haben die Mutter und einige Freunde ihren Besuch angekündigt.
Auf den Kontakt zur Heimat muss die Ergotherapeutin in Kamerun aber keineswegs verzichten: «Es gibt dort Internet, Telefon und sogar Handynetze.» Am Sonntagmorgen feierte die Gemeinde St. Johannes Apostel in ihrem Gottesdienst die Aussendung von Marie -Christine Petz, und natürlich war auch die Eine-Welt-Gruppe mit dabei. Für die Mitglieder des Gremiums hat Marie Christine-Petz nur Lob übrig: «Die haben mir bei der Organisation der Reise sehr geholfen.» (chc)

Quelle : Höchster Kreisblatt , Printausgabe 17.03.2005

Marie-Christine Petz – 2005/06

Neue Wege der Partnerschaft
Ein Jahr in Kamerun

Die Spannung steigt… es wird immer konkreter, in den letzten Wochen ist einiges geschehen. Wie einige vielleicht schon wissen werde ich am 18. März 2005 für ein Jahr nach Kamerun gehen, um dort ein Jahr mit den Menschen zusammen zu leben und zu arbeiten. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas etwas oberhalb des Äquators. Angrenzende Länder sind unter anderem Nigeria, zentral- afrikanische Republik und Kongo.
Für diese Reise…es kommt einem manchmal so vor wie eine Reise, in ein anderes Leben, muss viel organisiert und geplant werden. Erst Gestern war ich, mal wieder, beim Impfen. Einer der nächsten Schritte wird z.B. sein das Visum zu beantragen… … und, und, und.

Während des Jahres ist geplant, dass ich im Bistum Kumbo, genauer gesagt in Shizong, in einem Krankenhaus mitarbeite. Ich hoffe sehr dort meine Kompetenzen als Ergotherapeutin einbringen zu können.
Kumbo liegt im Westen des Landes und gehört zu dem kleinen Teil des Landes in dem Englisch gesprochen wird. Im Grossteil des Landes wird Französisch gesprochen.
Leben werde ich voraussichtlich bei den Franziskanerschwestern, die das Krankenhaus leiten. Dies würde ich sehr begrüßen, da man auf diesem Weg am ehesten Einblick und Ausblick in das Leben dort vor Ort bekommen kann.

Marie-Christine Petz (24)

Gemeindemitglied und
Teil der Eine-Welt-Gruppe
St. Johannes,Ap.
  • Flug 970.– €
  • Vorbreitungswochenenden und- wochen 220.– €
  • Versicherungen für ein Jahr 525.– €
  • Gesundheitsvorkehrungen
    (Impfungen, Malariaprophylaxe, etc) 500.– €
  • Technische Ausrüstung
    (wie Moskitonetz, Wasserfilter, etc.) 560.– €
  • Lebensunterhaltungskosten für ein Jahr ca. 1200.– €

Trotz des Wunsches bewusst anders zu leben, auf den Reichtum und den Wohlstand hier in Deutschland” wenigstens für ein Jahr” zu verzichten, ist so ein Einsatz mit einigen Kosten verbunden.

Schon viele Jahre trage ich den Wunsch mit mir herum ein Jahr ins Ausland zu gehen. Es ist mir wichtig, nicht als Tourist ein Land zu bereisen und mein Geld dort zu hinterlassen. Ich möchte mit den Menschen leben und arbeiten, eine mir fremde Kultur kennen lernen, von anderen Völkern lernen und so einen Beitrag zum Dialog der Kulturen und der Völkerverständi- gung beitragen .
Die Leitworte „Geben und Empfangen“ hatten bisher in meiner Vorbereitung große Bedeutung für mich, und ich hoffe, dass dies auch in meinem Jahr zum Ausdruck kommt. Damit auch Ihr/Sie an meinen Erfahrungen teilhaben könnt, werde ich versuchen regelmäßig Rundbriefe zu schreiben.
Auf meinem Weg dorthin werde ich unter anderem begleitet vom Bistum Limburg, die mir dieses Jahr angeboten haben, den Pallotinerinnen, die Vorbereitungsseminare für MaZ ( Missionare auf Zeit) anbieten und von meiner Gemeinde in Unterliederbach (St. Johannes,Ap.) die in sehr guter Partnerschaft zu Kumbo stehen.
Aus diesem Grund bin ich neben der ideellen Hilfe auch auf finanzielle Unter- stützung angewiesen. Mit einem kleinen Beitrag helfen Sie, dieses Jahr möglich zu machen.

Für Ihre Hilfe bin ich Ihnen sehr dankbar.
Herzliche Grüße

Ihre Marie-Christine Petz

Bericht November – Peterek 2004

Der zweite Bericht aus Kumbo

 

Wie schnell doch die Zeit vergeht! Ganze drei Monate bin ich nun schon hier in Kumbo ��” das ist einfach kaum zu glauben. Die Wochen fliegen an einem nur so vorbei. Kaum, dass ich mich versehe, ist die eine Woche herum und ich befinde mich schon mitten in der nächsten.

Das hängt wohl damit zusammen, dass hier immer etwas los ist: vom Kennenlernen neuer Menschen, über das Miterleben der kamerunischen Präsidentschaftswahlen und des angeblich größten Pferderennens Kameruns bis hin zum Besuch von Bischof Franz Kamphaus.

Vieles ist also passiert, wobei der Bischofsbesuch ein sehr wichtiges Ereignis war, das im Bistum Kumbo sehr lange und gründlich vorbereitet wurde und auf die hiesigen Menschen einen großen Eindruck gemacht hat. Einer der Höhepunkte war die gemeinsam zelebrierte Messe von Bischof Kamphaus und Bischof Esua und die sich anschließende Einweihung des „dormitory“ neben unserem Jugendzentrum.

Bischof Kamphaus in Kumbo

Rund 1500 Menschen feierten zusammen mit den beiden Bischöfen und 17 Priestern die gut dreistündige Heilige Messe in der gut gefüllten Kathedrale von Kumbo, wobei ich persönlich den Gottesdienst als nicht so lange empfunden habe. Es wurde viel gesungen und getanzt. In Kumbo gehören zu einer Gabenprozession auch Gemüse, Früchte und Tiere dazu, und so wurde Bischof Kamphaus doch tatsächlich eine Ziege am Altar überreicht, die während der Übergabe auch noch anfing zu blöken. Da mussten dann doch viele Kirchenbesucher lachen.

Bischof Kamphaus wurde von Winfried Montz, dem Leiter des Referats Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat Limburg, begleitet, der jedoch bereits eine Woche früher in Kumbo eintraf. Zusammen mit dem Partnerschaftsbeauftragten und zugleich auch Chef des Jugendzentrums, Fr. Daniel Aché, machen wir eine 3-Tage-Reise, bei der wir Partnerschaftsgemeinden und diverse Projekte besuchen, die das Bistum Limburg unterstützt.

Für mich ist es sehr interessant, dabei sein zu können, da dies die erste große Reise durch das Bistum Kumbo seit meiner Ankunft ist. Überall werden wir von einer lachenden, sich freuenden Menschenmenge begrüßt, Reden werden gehalten, es wird viel getanzt und gesungen.

 

Gebirgslandschaft bei Kumbo

Auf dieser Reise wird mir wieder die Vielfalt Kameruns bewusst. Nicht umsonst trägt das Land den Beinamen „Afrique en miniature“ (Afrika im Kleinen). Was meine ich damit? Während unserer Reise übernachten wir z.B. in Nkambe, das sehr hoch gelegen ist und von einer (noch) grünen Berglandschaft umgeben wird. Nachts ist es sehr kalt, so dass ich sogar in Socken schlafe. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Ako. Ako ist ca. 50 km von Nkambe entfernt und die „Straßen“ sind wirklich schlecht. Da wir uns noch in der Regenzeit befinden, sind die Pisten z.T. sehr matschig und steinig. An einer Stelle müssen wir sogar einen kleinen Fluss überqueren ��” oder besser gesagt durchfahren ��”, da keine Brücke vorhanden ist. Zum Glück naht schon das Ende der Regenzeit, so dass nicht mehr allzu viel Wasser im Fluss vorhanden ist. Dennoch bin ich froh, als wir wieder sicheres Land unter den Rädern haben. Da Ako sehr tief im Tal liegt, ist es dort sehr heiß und schwül ��” und es ist somit leider auch ein Paradies für Moskitos.

Wir verlassen also morgens das kalte Nkambe und keine drei Stunden später befinden wir uns in der brütenden Hitze. Was war das für ein Klimawechsel! Das war wirklich bemerkenswert!

Ich kann von Glück reden, dass bei unserem Auto am Tag zuvor noch die Reifen gewechselt worden sind und wir somit auf unserer Tagesreise keine weiteren Probleme haben. Auf unserem Weg nach Ako treffen wir jedoch auf ein Auto der Schwestern, das uns entgegen kommt und sich auf dem Weg nach Kumbo befindet. Als wir dann abends auf unserem Heimweg von Ako nach Kumbo sind, überholen wir plötzlich dieses Auto. Wir sind also an diesem Tag nach Ako und wieder zurück nach Kumbo gefahren und dabei schneller gewesen als das Auto, das nur von Ako nach Kumbo fuhr. Dieses hatte unterwegs nämlich so einige Probleme und Pannen gehabt. So schnell kann das gehen!

Auf dieser Reise wird mir mitunter auch deutlich, was es für einen Unterschied macht zwischen einem kurzen Besuch oder einem längerfristigen Aufenthalt. Ist man nämlich „nur“ kurz bei jemandem zu Besuch, erfährt man lauter fröhliche Menschen. So war das jedenfalls in meiner Anfangszeit. In den ersten Wochen traf ich nur auf Menschen, denen es gut ging. Doch je näher man die einzelnen Personen kennenlernt und je mehr man mit ihnen zu tun bekommt, desto persönlicher wird das Verhältnis und man erfährt auch bald, dass nicht alles so rosig aussieht, wie anfangs vorgegeben wird. Außerdem lernt man in direktem persönlichen Kontakt das Alltagsleben der Menschen kennen, wie sie wohnen und arbeiten, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten sie z.T. konfrontiert werden.

Das ist freilich nicht immer einfach zu verdauen, und doch macht es das Leben hier interessant, da man immer mehr das Gefühl bekommt, dass man nun nicht mehr eine „Neue“ ist (obwohl „Neuen“ sehr herzlich entgegen gekommen wird), sondern dass man „heimisch“ und den Menschen vertraut wird.

Diese Veränderung habe ich am eigenen Leibe erfahren und kann aus eigenen Erfahrungen berichten. So unterhielt ich mich kürzlich mit einer der Mitarbeiterinnen des Jugendteams über
etwas, das ich ihr bereits früher einmal erzählt hatte, das sie aber
scheinbar wieder vergessen hatte, denn sie sagte auf einmal: „…das muss wohl damals gewesen sein, als ich dich noch nicht gut kannte und du für mich noch eine Neue aus Deutschland warst.“ Das meinte sie jedoch keinesfalls negativ, denn „Neue“ werden hier
wirklich auf herzlichste Weise willkommen geheißen, und doch zeigte es, dass sich das Verhältnis mit der Zeit ändert, je besser man sich kennenlernt.

Dorf bei Kumbo
Unterwegs in der Diozöse Kumbo

Ein weiteres aufsehenerregendes Ereignis waren die kamerunischen Präsidentschaftswahlen Mitte Oktober, zu denen 16 Kandidaten antraten, davon jedoch nur zwei wirklich ernsthafte: der seit 22 Jahren amtierende Präsident Paul Biya von der CPDM Partei (Cameroon’s People’s Democratic Movement) und sein Gegner John Fru Ndi von der SDF Partei (Social Democratic Front). Fru Ndi stammt aus Bamenda, einer Stadt im anglophonen Westen und nicht weit von Kumbo entfernt.

Beide Kandidaten standen sich erstmals bei den Präsidentschaftswahlen 1992 gegenüber. Seitdem ist Fru Ndi bisweilen härtesten Pressionen ausgesetzt, und auch seine Heimatstadt wurde oft zum Ziel verschiedenster Repressalien.

Die wichtigsten Positionen im Staat sind mit Frankophonen besetzt. Das gilt auch für Polizei und Gendarmen, die überall auf Kameruns Strassen präsent sind und ungestraft Bestechungsgelder fordern können. So wird ein System stabilisiert, mit dem die meisten Kameruner unzufrieden sind, insbesondere was Korruption und Wahlbetrug angeht.

Somit gingen viele Menschen auch bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen davon aus, dass der mittlerweile um die 70 Jahre alte Biya wieder „gewinnen“ wird. Und so war es dann auch. Allem Anschein nach wurden also auch diesmal die Wahlen gefälscht und manipuliert. Am Tag der Wahlen selbst gab es plötzlich in Wahlbezirken, in denen die Opposition besonders stark ist, nicht genügend Stimmzettel für die Oppositionsparteien, Wähler konnten keine Stimmzettel erhalten, da diese „verloren“ gingen, und CPDM-Wähler erhielten doppelte Stimmzettel.

Besonders empört hat die Menschen hier das Verhalten des französischen Präsidenten Jaques Chirac. Dieser hat nämlich Biya zum Sieg der Präsidentschaftswahlen gratuliert, noch bevor das Ergebnis der Wahlen öffentlich verkündet worden war. Ich war nur froh, dass es Chirac und nicht Schröder gewesen ist.

Der Kamerun-AG möchte ich am Schluss noch mitteilen, dass das Partnerschaftsgebet hier im Jugendzentrum sehr gut angekommen ist und dass es unserer „Morgenrunde“ angeschlossen wurde. So wird jetzt also jeden Morgen neben dem morgendlichen Gebet und Gesang auch noch das Partnerschaftsgebet gebetet ��” und begleitet wird dies alles durch die Partnerschaftskerze.

Herzliche Grüße aus dem mittlerweile nun warmen Kumbo in das kalte Deutschland sendet Euch allen

Krysia Peterek Kumbo, den 30. November 2004

 


Catholic Diocese Kumbo ��” Youth Team
P.O.Box 115
KUMBO
N.W.Province
CAMEROON

e-mail: Peterek2@yahoo.de
Handy: 01015-00237-7352191

Im Jugendzentrum stehe ich nun auch neuen Aufgaben und Anforderungen gegenüber. Seit ungefähr einem Monat unterrichte ich nämlich Deutsch (eine Stunde pro Tag), was mir sehr viel Spaß bereitet. Anfangs war es nicht ganz einfach, da ich darauf nicht vorbereitet war und deshalb auch keine Unterrichtsmaterialien mitgebracht hatte ��” doch habe ich schnell gemerkt, dass man auch ohne solche (oder mit nur ganz wenigen) sehr gut auskommt. Ich habe im Durchschnitt 11 Schüler (5 Schüler, die hier Computerunterricht nehmen, und die restlichen 6 sind Mitarbeiter des Jugendteams). Das Alter kann ich nur schwer angeben, da es bei den Afrikanern immer etwas schwierig ist, das Alter zu schätzen. Ich würde jedoch sagen, dass meine Schüler zwischen 20 und 40 sind. Sehr interessant finde ich es, die Schüler in ihrem Lernprozess zu beobachten, denn obwohl wir bis jetzt „nur“ einen Monat Deutschunterricht hatten, haben sie bereits eine große Entwicklung durchgemacht (auch wenn sie selbst diese vielleicht noch nicht bemerken). Meine Schüler sind sehr fleißig und bestrebt etwas zu lernen, so dass wir gut vorankommen. Man darf nicht vergessen, dass die meisten zu Anfang des Monats noch kein einziges Wort Deutsch konnten, und nun können sie bereits einfache Sätze bilden und den sog. „small talk“ bewältigen. Dafür bewundere ich sie sehr.

Seit gut einer Woche gebe ich zusammen mit Luisa auch Computerunterricht. Voraussetzung für das Erlernen von Computerkenntnissen hier im Jugendzentrum ist, dass der Schüler lesen und schreiben kann. Bevor der Schüler dann an den Computer gelassen wird, muss er erst auf der Schreibmaschine das Tippen lernen und mit den einzelnen Tasten und Befehlen vertraut werden.

Unsere Schüler brauchten für die „Schreibmaschinenzeit“ zwei Monate, und nun durften sie vor kurzem das erste Mal an den Computer. Das war sehr spannend und aufregend, jedoch war es auch nicht einfach, wie sie schnell bemerkten. Auc

h ich, die noch nie zuvor einem Anfänger Computerunterricht gegeben hatte, habe so meine Überraschungen erlebt. Ich hätte nicht gedacht, dass es für jemanden so schwer sein könne, eine Maus zu bewegen oder einen „Doppelklick“ auszuführen. Doch muss man natürlich bedenken, dass unsere Schüler (die bereits erwachsen sind) noch nie zuvor in ihrem Leben an einem Computer gearbeitet haben und somit regelrecht mit der Technik konfrontiert werden.

Leider gehen hier die Computer relativ schnell kaputt und hätten eine regelmäßige Wartung nötig. Das ist jedoch kein Wunder bei der hiesigen Stromversorgung. Man weiß nie, wann der Strom ausfällt ��” oder, besser gesagt, abgestellt wird ��” und das geht natürlich zu Lasten der Computer. Auch merkt man dann erst, wieviel doch vom Computer abhängt und wieviel mit ihm gearbeitet wird. Denn wenn es keinen Strom gibt, sind wir hier im Jugendzentrum „arbeitslos“ und können nichts machen. Besonders schlimm ist das, wenn wichtige Aufgaben anstehen, die dringend erledigt werden müssen. Dann ist man wirklich hilflos, und es bleibt einem nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es nur ein kurzer Stromausfall ist und nicht einer von mehreren Tagen.

Im November haben unsere Wochenendfahrten angefangen. Alljährlich überlegt sich das Jugendteam in einem Jahres(bildungs)programm, wie es den Jugendlichen des Bistums Kumbo helfen kann. Für dieses Jahr wurde Folgendes festgelegt: Wir zeigen den Jugendlichen, wie man Pilze anbaut und wie man Bodylotion und Omo (das ist eine Seife zum Waschen der Kleidung) herstellt. So können die Jugendlichen diese anschließend selber herstellen und auf dem Markt verkaufen. Fast jedes Wochenende fahren wir in eine andere Gemeinde (in ein anderes Dorf), um mit Jugendlichen dort zusammenkommen.

Leider klappt dieses aus Bereitschaftsmangel einiger Pfarrer nicht immer. So sind wir z.B. an einem Wochenende in das Dorf Misaje gefahren, das tief im Busch liegt und wie Ako schwer zu erreichen ist. Als wir dort ankamen, erfuhren wir vom Pfarrer, dass er vergessen hatte, dass wir kommen (obwohl die Pfarrer immer mehrmals an unser Kommen erinnert werden), und dass er bereits ein Meeting für die Jugendlichen in einer noch entlegeneren „outstation“ angesetzt hatte. Am nächsten Tag sind wir also gemeinsam dorthin gefahren. Wir sind gegen 11.00 Uhr morgens angekommen, die Jugendlichen sollten um 13.00 Uhr eintreffen, bis alle da waren vergingen noch ein paar Stunden, und so wurde es 18.00 Uhr, bis wir schließlich anfangen konnten. Da es jedoch bereits dunkel wurde, konnten wir nur die Herstellung von Pilzen durchnehmen.

Die anschließende Nacht haben wir bei unterschiedlichen Familien im Dorf verbracht. Eucharia und ich schliefen zusammen bei einer Familie und haben uns auch ein Bett geteilt. In der Nacht hat es dann noch angefangen, heftig zu regnen, und da unsere Hütte nur ein einfaches Wellenblechdach hatte, war es unglaublich laut, als der Regen darauf fiel. Von viel Schlafen konnte da nicht die Rede sein.

Auch unsere Verpflegung war sehr abenteuerlich. Hier im Nordwesten gilt das sog. „fufu corn“, das aus Mais hergestellt wird, als ein besonderes Essen. Gegessen wird es zusammen mit „njama-njama“, einem grünen Blattgemüse. Es ist ein relativ deftiges Essen, das man als Gast jedoch immer angeboten bekommt. So bestand also unser Essen aus fufu corn und njama-njama zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen ��” und das an zwei aufeinander folgenden Tagen!

An diesem Wochenende habe ich viel erlebt, wobei wir unser eigentliches Programm nicht durchziehen und vermitteln konnten. Das ist dann immer sehr schade und auch etwas ärgerlich, da es im Endeffekt die jungen Menschen sind, die unter dem Bereitschaftsmangel einiger Pfarrer zu leiden haben. Der Status eines Pfarrers ist hier sehr hoch und die Pfarrer haben hier alles: genügend zu essen; jemanden, der für den Haushalt sorgt; ein Haus zum Wohnen und auch medizinische Versorgung. Ihr Anliegen sollte es eigentlich sein, den jungen Menschen zu helfen. Doch dadurch, dass einige nicht immer bereit sind, mit uns als Jugendteam zusammenzuarbeiten und ihre Wochenenden zu „opfern“, werden die Jugendlichen in manchen Gemeinden um ihr Recht gebracht, etwas zu lernen, dass ihnen oftmals sehr viel weiterhelfen könnte.

Partnerschaftskomitee – Bischofsbesuch 2004

Interdiözesanes Partnerschaftstreffen Kumbo” Limburg
am Montag, den 18. Oktober 2004, 10:15″ 13:30 Uhr

Anwesend: Zu viele um aufgezählt zu werden.

    1. DasPartnerschaftstreffen beginnt mit einem Gebet von Bischof CorneliusEsua und Grußworten vom Partnerschaftskoordinator Fath. Daniel Ache.
      Anschließend stellen sich die beteiligten Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor.
    2. Berichte über die Partnerschaftsarbeit
      DiePartnerschaftsgemeinden und Referate im Bistum Kumbo wurden im Vorfeldgebeten, sich mit einem Symbol vorzustellen, das der Frage folgt:Partnerschaft erfahren/erleben wir wie…….
      Folgende Präsentationen wurden vorgestellt:
      Ako:Die Partnerschaft ist wie eine Blume voller Blüten, die aber einenSeitenzweig mit einer zerrupften Blüte hat. Die Blume trägt die Farbengelb, rot und grün, wie sie auch in den Landesfarben Kameruns vertretenist. Um praktischer zum Ausdruck bringen zu können was Partnerschaftmeint als beim Symbol der mitgebrachten Blume, überreichen dieVertreter Bischof Kamphaus als Geschenk ein traditionelles Kleid derMenschen in Ako.

      Tabenken:
      Die Arbeit imPartnerschaftskomitee lag in der letzten Zeit etwas brach. Als Symbolwurde eine Harfe gewählt, die fünf Saiten und ein Gesicht trägt. ZweiSaiten stehen für die Bischöfe Esua und Kamphaus, zwei Saiten für dieDiözesen Kumbo und Limburg und die 5. Saite für Gott. Das Frauengesichtauf der Rückseite der Skulptur steht für die Fruchtbarkeit und ist eineindirekte Einladung mehr Früchte geben zu wollen. Mit diesem Bildverbindet der Partnerschaftsausschuss Tabenken den Wunsch ihnen beimWachsen zu helfen.

      Elak:
      Die Partnerschaftsidee begann1998. Es wurde ein Partnerschaftsausschuss gegründet, der regelmäßigbesucht wird. Freunde haben Elak besucht und ein soziales spirituellesTeilen miteinander begonnen. Jugend, die Laien, die Frauen sind indieser Partnerschaft beteiligt.
      Als Symbol bringen die VertreterElaks eine traditionelle Tasche, die die Ehre und die Schätze derBeziehung verkörpert, sowie einen Trinkbecher, der Zeichen der Liebeund des miteinander Teilens ist. Die Beziehung zu Stromberg bedeutet,die Liebe füreinander zu teilen.

      Djottin:
      Für diePartnerschaftsbeziehung war der Besuch 2002 von besonderer Bedeutung.Die Gemeinde hat als Dank und Gruß das Symbol des Sitzes eines Vonmitgebracht, der Bischof Kamphaus in Rahmen des Festgottesdienstesüberreicht wurde. Darüber hinaus haben Jugendliche ein Tuch gestaltetmit der Botschaft, ein Vater, eine Liebe, eine Welt. Das Tuch steht fürdas Verständnis der Partnerschaft insgesamt.

      Binyu-Nkambe:
      In der Pfarrei leben viele Bauern. Sie sind gewohnt, Saatgutauszubringen und deshalb wurde eine Schale gewählt, in der Saatguttransportiert werden kann. Es ist auch eine Kalebasse, in der Saatgutoder Früchte gesammelt oder getragen werden können. Die neu begonnenePartnerschaftsbeziehung 2004 soll Früchte tragen, wie ein Baum der ausden Samen in einer Kalebasse wachsen soll. Ein Baum gibt Obdach währendheftiger Regenfälle und Schatten in Sonnenzeiten.

      Catholic Women Association (CWA):
      Die CWA hat ein umfangreiches Programm mit wöchentlichen Bibelteilen,Einkehrtagen, karitativen Aktionen. Frauen sind in allen Aktivitätenbeteiligt und aktiv. Es gibt einen Fond zur Förderungeinkommensbeschaffender Maßnahmen, ein Dreijahresprogramm mitInformationsseminaren, ein Problem ist die Mobilität und der Transport.Die Frauen danken den Frauen im Bistum Limburg. In diesem Jahr, 2004,feiert der Verband sein 40-jähriges Jubiläum. Die Partnerschaft hatbereits einen langen Weg hinter sich.
      Als Symbol wird ein Bild der cirkulären Kreise von der Diözesanvorsitzenden Beatrice Komtangi gezeigt.

      Printing- und Communication Centre:
      Bernhard Kong berichtet vom 2003 eröffneten PCC, das mit 5 Personenarbeitet und als Erfolg verschiedene Druckerzeugnisse, Kalender und dendiözesanen Rundbrief CLL publiziert. Bernhard Kong ruft die Beteiligtenauf, Artikel für Rundbrief zu schicken. Als Problem wird die Mobilitätgenannt, wenn die Mitarbeiter bis abends spät arbeiten und nicht mehrnach Hause kommen. Als Symbol hält Bernhard Kong ein Schild hoch, aufdem er in deutscher Sprache geschrieben hat: Solidarität ist für unssehr wichtig.

      Social Welfare Office:
      Es gibt eine Reihe vonBegünstigungen und Hilfen, die sich in Projekten der Ausbildung, desTransportes und der Wasserversorgung äußern. Kernidee und Leitbild istdie integrale menschliche Entwicklung, die durch das Social WelfareOffice gefördert wird.
      Als Symbol präsentiert Wilfried LolaPaprika eine Zeichnung eines traditionellen Topfes, der auf einerFeuerstelle von 3 Steinen gehalten wird, die bezeichnend sind mitLimburg , die Menschen, Kumbo. Untermalt ist dieses Bild von einemHandschlag.

      Family Life Office:
      Das Familienbüro hat in 17der Pfarreien bereits Familienstellen eingerichtet und bildet dieEngagierten aus bzw. fort. Der weltkirchliche Kontakt besteht imInteresse an der Familienarbeit des Bistums. Die Diözese Kumbo war daserste Bistum im Kamerun, das ein Familienbüro eingerichtet hat. Es istdie Zukunft der Kirche, der Gesellschaft durch die Familien. Sequenzist: Investiert in die Familien.
      Ephraim Lukong bringt als Symboleine Peace-Plant die in einer Kalebasse steckt. Sie steht für dieQuelle des einen Lebens. Das größte Zeichen der Partnerschaft ist dieLiebe, das größte Zeichen der Liebe ist die Mutterschaft. Darüberhinaus bringt ihr das Symbol einer säugenden Mutter als Holzskulpturdie Zeichen der Liebe sein soll, ausdrücklich aber nicht ein Zeichen von Mutter” Tochter Beziehung.

      Jugendarbeit:
      Fr. Daniel Achebekräftigt die Inspiration der Zusammenarbeit durch das Bischofshaus.In der Jugendarbeit hat das Prinzip gegriffen Jugend leitet Jugend,junge Menschen sind lebendig und aktiv in Pfarreien, organisiert inDekanaten. Das Jugendteam hat derzeit 7 Personen in verschiedenenAufgaben, 2 Mitarbeiter kooperieren mit Family Life Office im Feld vonYouths for life.
      Als Symbol bringt Fr. Daniel 2 natur-belassendemännliche und weibliche Kalebassen, die durch ein geflochtenes Bandmiteinander verbunden sind. Zu der Deutung dieses Symbols gibt es einedetaillierte Auflistung spezifischer Aspekte der Botschaft und darauszu schließenden Schlusses, grob gesagt: Die Kalebassen sind naturbelassen wie die Jugend, zerbrechlich. Sie enthalten verborgeneSamenkörner und jede Kalebasse steht für sich. Dennoch sind siemiteinander verbunden und untrennbar. Sie brauchen eine umsorgendeGemeinschaft und sind sorgsam zu behandeln.
    3. Impuls von Bischof Kamphaus
      BischofKamphaus nimmt Bezug auf das Symbol der Emmausgeschichte auf derPartnerschaftskerze. Vier Aspekte der biblischen Erfahrung undErzählung sind dabei bemerkenswert:
      Am 18. Oktober, dem Patronatstagdes Lukas, beginnt die Geschichte bereits im 10. Kapitel des LukasEvangeliums mit der Aussendung der Jünger: Jesus sendet die Jünger zuzweit aus. Jünger sein bedarf der Gemeinschaft. Dies ist einwesentliches Merkmal der Aussendungs-botschaft. Auch in Lukas 24 sinddie Jünger zu zweit unterwegs. Nach allen Erfahrungen
      von Ostern, diedie Jünger nicht verstehen und daran zweifeln, ist ihnen nur einesgeblieben, der Halt daran, gemeinsam unterwegs zu sein. Ergo: machenSie sich zu zweit auf den Weg nach Emmaus.
      1. DieJünger auf dem Weg nach Emmaus verstehen die Welt nicht. Warum mussteJesus ans Kreuz geschlagen werden? Warum ist alles aus? Die Jüngerbegreifen nicht, dass die Messiasgeschichte bewusst von Jesus in dieserWeise beschritten wurde. Der Messias muss leiden, damit er schließlichauferstehen kann. Keine Auferstehung ohne Leidensweg. Das Leiden istfür alle Menschen, damals wie heute, der schwierigste Punkt im ganzenLeben. Oft denken wir, Leiden darf nicht sein, aber: Leiden muss sein,damit Leiden überwunden werden kann. Auch in der Liebe ist es so, dassLieben nur durch Leiden geht. Im Deutschen sagen wir: „ ich mag dichleiden“ wenn wir die Liebe meinen. Wir reden auch von Leiden-schaft.Verliebte ritzen nicht nur in Deutschland ein Herz in den Baum odermalen es an die Wand. Das Liebesherz ist durchstoßen von einem Speerder Leid hervorruft, kein Herz ohne tropfendes Blut, keine Liebe ohneLeiden.
      2. InLukas 24 ist beschrieben, dass die Jünger Jesus am Teilen des Broteserkennen. Erst zu diesem Zeitpunkt gehen den Jüngern die Augen auf.Erst in dieser Tat während ihrer Begegnung erschließt sich für dieJünger die Osterbotschaft. Es gibt kein Christ sein ohne Leiden undohne die Liebe. Ohne das Brechen des Brotes führt die Liebe nicht zumTeilen.
      3. DerAbschluss der Geschichte mit dem Weg der Jünger von Emmaus nachJerusalem lehrt uns: Was wir empfangen haben, sollen wir weitergeben.Für die Jünger ist dies die Botschaft des auferstandenen Christus unddas Verständnis der Ostergeschichte. Das gilt genauso für uns heute alsChristen und in der Partnerschaftsbeziehung: was wir empfangen habenmüssen wir weitergeben um der Sendung Christi gerecht zu werden.

Abschließend wird die große Partnerschaftskerze erstmals von Bischof Kamphaus entzündet.
Selber Licht zu sein, hatte Bischof Kamphaus bereits in der Predigt beim Festgottesdienst am Tag zuvor nachdrücklich kundgetan.

  1. Weiterführende Gedanken von Bischof Cornelius Esua
    BischofEsua nimmt Bezug auf eigene Erfahrungen in früheren Jahren in Rom undbeim lernen der deutschen Sprache, wie er sich gefühlt hat: Manchmalgibt es Zeichen der Qual und des Leidens, aber schließlich kann man indiesen Zeiten auch Ihn erkennen und dadurch zum Leben mit anderengelangen. Das war seine Erfahrung im Bereich des Sprachkurses zu Beginnspäterer Kontakte und Reisen nach Deutschland, z. B. 1988 zur MisereorKampagne, 1992 zur Missio Kampagne, wie die deutsche Kirche versucht,eine bessere Kirche zu werden.
    Solche Erfahrungen haben ihn zu derFrage geführt, für was steht das eigentlich alles? Was wird dann dasNächste sein? (Gedanken, die er bereits 1990 mit Karl Wolf im SACgeteilt hat).
    Wie können wir uns einander als Partner unterstützen?Und Besuche in Deutschland sind nach und nach immer besser gewesen. Manmuss einsteigen und sich darauf einlassen!
    Wenn wir in die Rundesehen, werden 99 % der Leute in unterschiedlicher Weise über diePartnerschaft denken. Es gibt eine lange Liste, welche Aktivitätenderzeit laufen. Limburg hat eine Menge getan für das Bistum Kumbo. Esist mehr als eine materielle Hilfe, es ist die Art und Weise, wie wirKirche sind, wie wir uns als Kirche entwickeln. Das hat mir oftgeholfen, in meiner Aufgabe als Bischof, wie ich ein Bistumorganisiere.
    Wir sind auch an Fragen angelangt, wie können wireinen Besuch bezahlen. Das Partnerschafts-konto ist oft leer,Reisekosten sind teuer, aber sie sind es wert ausgegeben zu werden.
    MeineFrage ist es in die Runde: Was haben wir gebracht in die Beziehung zurKirche von Limburg und was können wir zukünftig tun? Ich denke ankleine und bedeutsame Beiträge aller Beteiligten hier.
    Ich schauedie Partnerschaftskerze an und frage mich, was können wir mit dieserKerze tun? Erhalten wir diese Kerze brennend. Brennen soll die Flammeder biblischen Botschaft, brennen soll die Flamme der Liebe. Deshalbhabe ich folgende Wünsche:
    1. Diese Kerze soll von einer Gemeindezur nächsten weitergereicht werden, um mit dieser Kerze zu beten undmiteinander über die Partnerschaft ins Gespräch zu kommen. Für dasZusammen wachsen unserer beiden Kirchen.
    2. Möchte ich sagen, lasstuns im Gebet beständig und kontinuierlich zusammen bleiben. Wir habendas Partnerschaftsgebet aus Limburg empfangen.
    3. Wir haben Symbolenach Limburg gegeben und darin spricht das Bild von Emmaus ebenso: DieBlumen aus Ako stehen für das Leiden in der Beziehung, abergleichzeitig aus Tabenken gibt es die Botschaft des neuen Aufrufes derUmkehr in der gemeinsamen Wegstrecke.

    Für unser Treffen frage ich erneut: Was haben wir in die Partnerschaft eingebracht? Was können wir zukünftig tun?

     

  2. Offene Diskussion im Partnerschaftsausschuss:
    Fr. Daniel Ache: Wir haben ein gemeinsames Jahresthema entwickelt, denken wir doch daran.
    Lola Paprika: Wir könnten der Kirche von Limburg damit dienen, Priester für 2 – 3 Jahre nach Deutschland zu schicken.
    Fr.Daniel Ache: Es gibt aber auch die Notwendigkeit, das pastorale Umfeldzu studieren, das sollte wohl bedacht werden. Lasst uns für Berufungenin Deutschland beten.
    Bischof Kamphaus: Das ist eine Idee, lasst unsnicht an diesem Punkt stehenbleiben, so einfach ist das nicht mit demPriestereinsatz. Die Probleme der Kirche in Deutschland können Sienicht in Kumbo lösen. Sie können uns nur dabei helfen und wir unseinander auf diesem Weg stärken.
    Ephraim Lukong: Es ist wichtig,gemeinsam tiefere Reflexionen anzustellen und einander den lokalenKontext zu erkennen. Es geht nicht darum Fische zu verteilen, sondernzu verstehen, wie Fische gefangen werden.
    Fr. Andrew: In Djottinschließen wir jeden Sonntag im Hochgebet durch Nennung unsere Freundeim Bistum Limburg, in Unterliederbach, mit in unser Gebet ein.
    Fr. Daniel Ache: Wir sollten ein Übersichtsblatt erstellen für alle Feiern, die alle Patronatsfest enthalten.
    Fr.Charles: Die Frage ist, was könnten wir tun, um die Partnerschaftnachhaltig zu erhalten? Wie können wir einander uns Informationzugänglich machen und Ideen untereinander teilen.
    Bischof CorneliusEsua: An dieser Stelle haben einige Gemeinden ihre Aufgaben nichterfüllt. Ich bin sehr daran interessiert zu sehen, wie es weitergeht.
    Fr.Daniel Ache: Das Problem ist, dass es
    einige schlechte Gründe gegebenhat für eine nicht zufrieden stellende Partizipation in derPartnerschaft und auch beim Stipendienfondausschuss. Ein Beitrag derVeränderung wären, bessere örtliche Beiträge zum Stipendium, u.a. inder Sorge darum, dass Gelder zurückgezahlt werden, damit sie neuenBegünstigten zur Verfügung gegeben werden können.
    Bernhard Kong: Ichstelle fest, dass lediglich Djottin das PCC nutzt um mit den Partnernzu kommunizieren. Benutzt die Möglichkeit des Internets besser. Lasstuns auch Bezug nehmen auf die Emmauserfahrung. Partnergemeinden solltenmiteinander teilen und sich wechselseitig unterstützen.
    Fr. DanielAche: Jede Pfarrei sollte eine eigene Email Adresse haben. Ferner habenwir vereinbart, dass nicht nur der Priester der Pfarrei das Passwortkennen sollte.
    Es sollte aufgepasst werden, dass es keine zu hoheAbhängigkeit bei der Kommunikation mit dem Partner von demGemeindepfarrer gibt. Zudem ist zu trennen, was eine persönlicheKorrespondenz ist, was gemeindebezogene Beziehungen sind und von dortkommuniziert wird. Bitte unterscheidet deutlich offizielleKorrespondenz und persönliche Briefe!
    Fr. Charles : Die Beziehung Ako-Kelkheim ist ein Problem und bedarf unserer Unterstützung.
    WinfriedMontz: Es ist eine bewusste Entscheidung auf Limburger Seite, dieGemeinde Ako nicht fallen zu lassen und ihr eine neue Partnergemeindezu vermitteln. Von unserer Seite können wir nicht erkennen, dass es eingroßes Verschulden seitens von Ako gab, dass die Beziehung gescheitertist. Die Gründe sind u. E. darin gegeben, dass auf Seiten von Kelkheimkeine Person bereit oder in der Lage war, diesen Kontakt weiter zuführen.
    Bischof Esua: Ich denke an die Ausbildung der Katechisten, die in Ako durch die Unterstützung von Kelkheim ermöglicht wurde.
    Diefehlende Information über deren Fortschritt hat mit dazu beigetragen,dass der Enthusiasmus der engagierten Familie Schwartz nicht in dieserWeise weitergeführt werden konnte. Ich kann nur sagen: Ako lernt eureLektion aus eurer ersten Partnerschaftsbeziehung!
    Ephraim Lukong:Von was sprechen wir? Von einem Kontakt oder von einem Bund? Gott hatmit den Menschen einen Bund geschlossen. Gott spielt den dritten Teil,die dritte Rolle in dieser Beziehung. Von daher sollten wir von einemBund zwischen den Gemeinden und mit Gott sprechen. Dies ist eintieferes Verständnis von Partnerschaft.
    Für Family Life bedeutetdas, dass Partnerschaft auch ohne die Lukongs Partnerschaft sein sollteund einer tieferen Besinnung und Reflexion bedarf.
    Bernhard Kong:Die Sprache ist ein weiterer Punkt, der oft trennend wirkt. Es gibtLeute, die eine Übersetzung möglich machen können, bitte meldet euch.
    Lehreraus Ako: Ich bin selber nicht in Ako geboren und möchte feststellen,dass die frühere Beziehung nicht richtig verstanden worden war, wieeine Liebe zwischen zwei Verliebten. Ich möchte darum beten und bitten,dass die Diözese Kumbo uns hilft uns zu ermutigen. Wir sind es nichtgewohnt, Leute zu uns einzuladen.
    Fr. Robert Tanto: Ich denke auchnoch eine meine Zeit in Ako. Sehen Sie die Familie Schwartz. HaltetKelkheim stets in Erinnerung und auch Familie Schwartz und betet fürsie.
    Bischof Esua: Was denken Sie, ist ein bemerkenswerter Beitrag der Menschen aus Kumbo?
    BischofKamphaus: Beim Festgottesdienst am Sonntag habe ich gedacht, das hättendie in Limburg erleben sollen, ein Gottesdienst in dem man den Glaubenspüren konnte. In der Schrift heißt es: Wenn der Menschensohn kommenwird, wird er Glauben finden. Das war für mich spürbar. In Europa istdas eine Art Diskussion; in Kumbo ist es zu erfahren und gut dabei zuhelfen. Der beste Weg ist nicht viele Dinge zu geben, Zeichen sindrichtig und wichtig, mehr jedoch noch: Das Bezeugen des Glaubens.
    WinfriedMontz: Ich habe in der vergangenen Woche alle örtlichenPartnerschaftsausschüsse besuchen können. Die Beteiligung war allerortsgut und das Gespräch und die Diskussion von besonderer Güte. Dieverschiedenen Bereiche der Pfarrei sind im Partnerschaftskomiteevertreten und haben sich beteiligt.
    Darüber hinaus gibt es vielePersonen, die die Partnerschaft tragen und zu fördern bereit sind, inGemeinden, in Projekten, in Referaten auf Bistumsebene.
    Bischof Cornelius Esua: Ein konkreter Beitrag sind die Freiwilligendienste, die hier nicht vergessen werden sollen.
    Fr.Robert Tanto: Ich denke an Dominik Maurer, der seinenFreiwilligendienst in Kumbo absolviert hat. Er ist gekommen, einfachals Jugendlicher und durch seinen Besuch und seine Mitwirkung hier ister mehr und mehr in das kirchliche Leben eingestiegen und es ist ihmgelungen, nach seiner Rückkehr in Stromberg über den Tellerrand seinerkleinen Gemeinde und des Dorfes hinauszuschauen.
    Ich denke an Fröhn, der uns immer wieder besucht hat und jedes Mal jemand anderen mitbringt. So ziehen Beziehungen Kreise
    Fr.Daniel Ache: Ich denke an Frau Assmann in Unterliederbach, die uns eineNachricht geschickt hat vom Visitationsgespräch mit Bischof Kamphaus.Es ist ein Plädoyer für die Partnerschaftsbeziehung gewesen.
    Bischof Kamphaus: Was kann ein Beitrag für die Beziehung sein? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.
    DieIdee der Partnerschaft ist nicht alleine zentriert auf das BistumKumbo. Von 365 Pfarreien im Bistum Limburg haben die meisten bereitseinen kirchlichen Kontakt. Die Öffnung der Kirche im Deutschland aufdie Weltkirche hin hat ihre Basis im Vatikanum II, das mit der Gründungund Stärkung der Hilfswerke Misereor, Missio und Adveniat einhergeht.Partnerschaften sind oft Jahrzehnte alt.
    Unser Bemühen ist es, diePartnerschaftsbeziehungen und das weltkirchliche Verbundensein in Gangzu halten. Auf diesem Weg sind wir in den letzten Jahren insbesonderezwei Aktivitäten aufgefallen, die wesentliche Impulse zur LimburgerOrtskirche beinhalten: MissionarIn auf Zeit und SPRING.
    Bezüglichder Freiwilligendienste haben wir seit einigen Jahren dieFreiwilligendienstler zum Treffen der Heimatmissionare eingeladen. DieTreffen haben sich total verändert. Das Bild einer alten Kirche hatsich gewandelt zu Erfahrung von Weltkirche mit geöffneten Augen. Geradejunge Menschen machen sich mit Weltkirche vertraut, junge Priesterstudieren in St. Georgen. Es ist erfreulich zu sehen, dass über 90 %der Promoventen anschließend zu Hause in guter Stellung arbeiten.
    WinfriedMontz: Beim Projekt SPRING ist es so, das Gäste aus der Weltkirche demBistum Limburg dabei helfen in der Entwicklung der eigenen Pastoralneue Perspektiven zu entdecken. Fr. Robert Tanto konnte beim ProjektSPRING 2004 dabei sein und einer Pfarrei im Bistum Limburg durch seineRückmeldung gute Hilfestellung geben. Aus dieser Hilfe und gemeinsamenWeggemeinschaft haben sich weitere Kontakte ergeben.
    Fr. DanielAche: Das gemeinsame Gebets- und Liederheft muss noch erwähnt werden.Auf den Limburger Vorschlag haben wir ergänzende Textezusammengestellt, auf der Basis der bereits eingereichten Vorschläge.
    DieZusammenführung ist noch nicht zufrieden stellend erfolgt. Aber vonunserer Seite können wir das Zwischenergebnis aushändigen und mit nachLimburg geben.
    Einige Hymnen und Lieder sind dort bereits enthalten.
    Einganz wichtiges Anliegen ist es für uns, das in dieses Heft auch dieKalenderdaten der jeweiligen Pfarreiheiligen aufgenommen werden, damitman wechselseitig das Fest des Patronats der Partnergemeinde bedenkenund begehen kann.
  3. Schlussgebet und Dank
    Das Treffen schliesst mit dem wechselseitig gebeteten Partnerschaftsgebetaus Limburg. Anschliessend wird als Zeichen der Verbundenheit jederGemeinde eine kleine Partnerschaftskerze überreicht, gestiftet vonihrem deutschen Partner.
    Fr. Daniel Ache wird für die guteVorbereitung und Organisation des Programms gedankt; er bekommt localcloths aus Limburg: ein Weltjugendtags T-shirt aus Limburg/Tage derBegegnung.
    Bischof Esua überreicht die große Partnerschaftskerze andie Delegation aus Ako; beim nächsten Partnerschaftstreffen wird sieweiter gereicht.
    Nach dem Treffen um 13.30 Uhr wird zum gemeinsamen Mittagessen im Bischofshaus eingeladen.

    .Partner/Kamerun/Deleg.Bischof/Notiz.Partn.Komittee18.10.

Jugend-Dormitory SAC – Bischofsbesuch 2004

Besuch im St. Augustine’s College
in Kumbo am Sonntag, den 10.10.2004

Das SAC hat 947 Schülerinnen und Schüler, 547 Mädchen und 400 Jungens. Das Einstiegsalter ist zwischen 9 und 12 Jahren bis zu 19 Jahren. In den Schlafsälen schlafen bis zu 68 Mädchen, haben dabei 12 WC zur Verfügung.
Die Elternarbeit spielt eine Rolle durch finanziellen Beitrag und praktische Arbeitseinsätze.

Nach Besuch der Morgenmesse um 8:00 Uhr gab es eine große Grußadresse, Fr. Christopher Seka predigt ausführlich über das Thema des Dankens, thank you – thank God, das Partnerschaftsgebet wird meinerseits der Schule vorgestellt, gebetet und überreicht.

Quer durch die Hallenkirche artikuliert Fr. Christopher Seka mit gewohnt kräftigem Organ deutlich den Wunsch nach Förderung des Wasserprojektes. Das Wasser, das über Kilometer herangeholt werden und auf den Hügel heraufgepumpt werden muss, ist eine Priorität. Zweimal am Tag wird die Wassermenge hoch gepumpt in den Container, um dann mittels Gravitationsdruck zur Verfügung zu stehen.
Das Projekt ist zu ¾ finanziert, Eltern haben sich beteiligt, Pfarrer Reiner Korten ebenfalls. Einige Wasserrohre sind auf dem Gelände gelagert.

Darüber hinaus wird der Wunsch geäußert, Stühle für größere Veranstaltungen, auch eine Halle für Diskussionen und Empfänge zur Verfügung zu haben.

Wesentlich interessanter erscheint mir der Wunsch eine Partnerschule in Deutschland zu vermitteln (das wäre ein Traum) oder auch einen Deutschlehrer zu finden, der für sinnvoller Weise mindestens 1 Jahr, dort tätig ist und in allen Schulklassen deutsch unterrichten würde. Es wäre zu prüfen, ob es hierfür einen Volontär/ eine Volontärin im fortgeschrittenen Alter mit professioneller Erfahrung gibt, vielleicht eine/n Frührentner/in…….

Kamerun/Bischofreise/Notiz.St.Augustines.College