Aussendung Marie Christine Petz – 2005

Marie-Christine Petz hilft behinderten Kindern in Kamerun


 

Pfarrer Wolfram Pfaff von der katholischen Kirchengemeinde St.Johannes,Apostel entsandte Marie-Christine Petz währendeines feierlichen Gottesdienstes nach Kamerun Foto:Franz Schmidt

Unterliederbach. Für ein Jahr das vertraute Umfeld verlassen und ein völlig anderes Leben führen ? was sich viele wünschen, wird für Marie -Christine Petz Wirklichkeit. Am 19. März startet sie mit dem Flugzeug von Frankfurt aus ins westafrikanische Kamerun. In Sangmélima, einem Ort nahe der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé, wird die 25jährige zwölf Monate lang in einer Ordensgemeinschaft spanischer Schwestern leben. Ihr tägliches Brot wird sie durch die Arbeit in einem Heim für behinderte Kinder verdienen.
«Der Wunsch, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, kam auf, als ich 16 Jahre alt war und hat mich nie los gelassen», sagt Marie -Christine Petz, die in Siegen geboren wurde und für eine ergotherapeutische Ausbildung im Höchster Krankenhaus in den Frankfurter Westen zog. Dort besuchte sie die Gottesdienste der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Apostel und begann, in der Eine-Welt-Gruppe der Gemeinde mitzuarbeiten, die sich neben dem Verkauf fair gehandelter Waren aus der so genannten Dritten Welt auch um die kamerunische Partnergemeinde von St. Johannes kümmert. Pfarrer Wolfram Pfaff von der katholischen Kirchengemeinde St.Johannes,Apostel entsandte Marie-Christine Petz während eines feierlichen Gottesdienstes nach Kamerun.

Aus Marie -Christine Petz- ehrenamtlicher Arbeit heraus entstand die Idee, ein Jahr in Kamerun zu verbringen und den alten Jugendtraum «Auslandsaufenthalt» mit einem sinnvollen Engagement für die Menschen dort zu verbinden. Bevor sie vor etwa einem Jahr die endgültige Entscheidung für Kamerun traf, galt es, sorgfältig abzuwägen: Vor allem der Gedanke, ihren festen Arbeitsplatz als Ergotherapeutin aufgeben zu müssen, machte ihr zu schaffen. Letztlich siegte aber die Neugier auf das Land an der Westküste Afrikas.
«Den perfekten Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt wird es nie geben», ist sich Marie -Christine Petz sicher. «Außerdem bin ich jetzt noch jung, ungebunden und gesund.» Damit die 25-Jährige auch in Kamerun gesund bleibt, musste sie zahlreiche Impfungen über sich ergehen lassen, unter anderem gegen Hepatitis, Typhus und Gelbfieber. Um sich auf ihre Zeit in Kamerun vorzubereiten, hat die Ergotherapeutin außerdem an Seminaren teilgenommen, die Ordensschwestern in Limburg leiteten. Durch die Seminare lernte sie viel Wissenswertes über das Leben ohne die gewohnte Infrastruktur, aber auch über fremde Kulturen und Globalisierungsfragen.
Auf die Arbeit mit den Kindern im Heim freut sie sich «riesig»: «Wahrscheinlich werde ich mehr lernen, als ich selbst vermitteln kann.» Als praktizierende Katholikin ist Marie -Christine Petz außerdem neugierig darauf, wie die Christen in Kamerun ihren Glauben leben. «Die Gottesdienste sind vermutlich lebendiger als bei uns», lautet ihre Prognose. Nach Hause wird Marie -Christine während ihres Auslandsjahres nicht kommen, dafür haben die Mutter und einige Freunde ihren Besuch angekündigt.
Auf den Kontakt zur Heimat muss die Ergotherapeutin in Kamerun aber keineswegs verzichten: «Es gibt dort Internet, Telefon und sogar Handynetze.» Am Sonntagmorgen feierte die Gemeinde St. Johannes Apostel in ihrem Gottesdienst die Aussendung von Marie -Christine Petz, und natürlich war auch die Eine-Welt-Gruppe mit dabei. Für die Mitglieder des Gremiums hat Marie Christine-Petz nur Lob übrig: «Die haben mir bei der Organisation der Reise sehr geholfen.» (chc)

Quelle : Höchster Kreisblatt , Printausgabe 17.03.2005