Bischof Tebartz-van Elst ist als Bischof in sein Amt eingeführt
Bischof Tebartz-van Elst beim Einzug, vorbei am Fahnenspalier, Fotos: KNA-Bild
Um den Limburger Dom herrscht an diesem Sonntagnachmittag rege Betriebsamkeit: Die Amtseinführung des neuen Bischofs steht kurz bevor. Wie bestellt bricht die Sonne kurz vor 15 Uhr aus den Wolken hervor. Schon eine halbe Stunde vor Ankunft des neuen Bischofs stehen Vertreter des Kolpingwerks der Diözese Limburg, der Malteser und der Pfadfinder im Bistum mit Flaggen Spalier, um Franz-Peter Tebartz-van Elst feierlich zu begrüßen.
Nachdem er den Weg in den Dom beschritten hat, sammelt sich eine kleine Schar von Menschen hinter ihm, als er am Domportal vom Metropoliten Joachim Kardinal Meisner dem Limburger Domkapitel vorgestellt wird. Domdekan Weihbischof Gerhard Pieschl reicht Tebartz-van Elst das Weihwasser, mit dem der zukünftige Bischof von Limburg sich selbst und die umstehenden Gäste besprengt.
Der Dom ist bis auf den letzten Stehplatz besetzt, rund 2.000 Gäste sind gekommen, um den neuen Bischof zu feiern. Darunter befinden sich allein ca. 1.100 Ehrengäste, auch die große Familie mit der Mutter, den vier Geschwistern und zwölf Nichten und Neffen des jugendlich wirkenden Bischofs, Freunde und Weggefährten aus dem Bistum Münster sowie Prominenz aus Politik und Gesellschaft. Mehr als 50 Bischöfe haben in festlichen Gewändern im Chorgestühl Platz genommen. In seiner Begrüßung macht Kardinal Meisner noch einmal deutlich: „Wo der Bischof ist, da ist die Kirche“. Anschließend verkündet der Botschafter des Vatikans, Erzbischof Jean-Claude Périsset: „Mit der heutigen Amtseinführung endet die Vakanz“ und übergibt die päpstliche Bulle an den Domdekan.
Nach knapp einem Jahr der sogenannten Sedisvakanz wird an diesem Nachmittag mit der Ernennungsurkunde der neue Bischof amtlich benannt. Tebartz-van Elst öffnet selbst die gut verschnürte Urkunde und übergibt sie dann Weihbischof Pieschl, der sie allen Domkapitularen zeigt. Zustimmendes Nicken bestätigt die Botschaft: „Mit Freude stelle ich fest, dass Sie der neue rechtmäßige Bischof von Limburg sind“, versichert Pieschl mit feierlicher Stimme.
Tebartz-van Elst predigt zum ersten Mal im Dom in seinem Amt als Bischof von Limburg
Ein bewegter Ausdruck erscheint auf Tebartz-van Elsts Gesicht, er ist sichtlich gerührt. Nachdem ihn Kardinal Meisner am Arm an die Cathedra, den steinernen Bischofsstuhl, geführt hat, nimmt der neue Bischof von Limburg um 15.19 Uhr sein Amt ein. Als Altbischof Franz Kamphaus ihm den Petrusstab aus dem Domschatz übergibt, zeigt sich Tebartz-van Elst ergriffen und sagt leise „Danke“. Die beiden gebürtigen Münsteraner schütteln sich einvernehmlich minutenlang die Hände, tauschen ein paar Worte aus. Anschließend begrüßen und umarmen Bischöfe und Domkapitulare den neuen Bischof von Limburg. Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiter, Ordensleute, Synodale, Caritas geloben ihm stellvertretend für ihren Berufsstand Treue.
Mit seinem Gewand und seiner neuen Mitra glänzt Tebartz-van Elst golden an diesem feierlichen Tag. Während er im Dom zum Friedensgruß besonders den Vertretern der evangelischen Kirche die Hand reicht, verfolgen im Zelt vor dem Domplatz mehr als 300 Menschen den Verlauf des Gottesdienstes. Auch in der Stadtkirche sind alle 200 Plätze besetzt, die Heilige Messe wird vor dem Bildschirm mitgefeiert. Am Ende dankt Bischof Tebartz-van Elst allen, die nach Limburg gekommen sind und ihm „den Rücken stärken“. Als er seinen „lieben Vorgänger“ Franz Kamphaus erwähnt, brandet lang anhaltender Beifall auf. Tebartz-van Elst bestätigt in seinem Schlusswort Dr. Günther Geis als Generalvikar, er hatte zwischenzeitlich als Diözesanadministrator der Diözese gewirkt. Auch der Offizial des Bistums, Dr. Johannes zu Eltz, bleibt unter dem neuen Bischof in seinem Amt. Mit Blick auf sein neues Hirtenamt bemerkt Tebartz-van Elst, dass gerade die feierliche Kirchenmusik dieses Tages ihm zeige „wie nah dieser Dom dem Himmel ist“. Segnend und unter Applaus zieht der neue Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst aus dem Dom. Dabei ruft er den Fahnenträgern vor dem Gotteshaus zu: „Bringt Farbe in die Kirche.“ (pie)
Quelle: http://www.bistumlimburg.de