Besuch in Djottin – Bischofsbesuch 2004

Besuch beim Partnerschaftskomitee in Djottin am 12.10.2004, 20:00 – 22:30 Uhr

Teilnehmer: zu viele um aufgezählt zu werden
Zu Beginn gibt es ein gemeinsames Essen zu bereits fortgeschrittener Stunde, gefolgt von einer Vorstellungsrunde.
Es folgt eine Begrüßungsansprache des Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, die auch überhändigt wurde.
Der neueste Brief aus Unterliederbach mit Informationen über den Bischofsbesuch von Bischof Franz Kamphaus wurde verlesen. Es wird über die Beteiligung an der Gabenbereitungsprozession beim Bischofsbesuch in Kumbo gesprochen, welche Früchte von welcher Pfarrei beigetragen werden. Es wird nachgefragt, wie die Thematik HIV/Aids in Djottin vorkommt. Antworten waren:

  • Es ist ein Problem hier.
  • Es ist eine erschütternde Sache.
  • Die Familienstelle ist ganz damit befasst, wir haben 86 Waisenkinder in der Pfarrei, 57 von ihnen sind auch selbst Aidspatienten.
  • Die Menschen geben der Krankheit lustige Namen, wie Douala-Fieber, schreiben die Krankheit der Hexerei zu.
  • Menschen sterben an Aids und es sind 3 Leute bekannt, die mit Unverantwortlichkeit herumgeistern und Aids weiter verbreiten.
  • Wir haben Waisenkinder, Patienten im Gesundheitsbereich und betreiben die Sensibilisierung der Menschen.
  • Ein Problem ist, dass die Menschen es nicht akzeptieren und die Wahrheit ignorieren.
  • Die Statistik im Health-Centre und Hospital belegen, dass es einen nachgewiesenen Anstieg der Infektionsrate gibt.
  • Im Bereich der Geburtenstatistik des Health-Centre zeigt sich in den letzten 3 Monaten, dass 8 von 10 Kindern HIV positiv sind.
  • Wir müssen versuchen zu akzeptieren, dass Aids besteht.
  • Wir versuchen darüber zu reden, zu beraten, zu sensibilisieren.
  • Nach einer Vorberatung erfolgen Aids-Tests. Schwangere Frauen werden alle HIV getestet.
  • Während und nach der Geburt gibt es eine Behandlung.
  • Es erfolgt mehr und mehr, dass auch Männer sich freiwillig testen lassen.
  • Lokale Aids-Kontrollstellen sind eingerichtet.
  • Der Glaube an das Kondom ist nur dünn, es gibt Familien die zur Familienplanung und Verhütung Kondome eingesetzt haben und die Frau dennoch schwanger geworden ist. Kondome sind nicht sicher.
  • Ein Aids Test kostet 2000 CFA. Eine nähere Viralot-Bestimmung kostet 9 – 12.000 CFA und klärt welcher Art der Virus ist.
    Die ARV Medikamente werden frei vermittelt, zumindest die ersten 500 Dosen.
  • Waisenkinder leben in der erweiterten Großfamilie, bei Großeltern, Tanten, Schwestern und gut meinenden Menschen.
  • Wir diskutieren offen und ehrlich Aktivitäten für die Gesundheit zu unternehmen, nach dem Leben zu schauen, das Gott uns Menschen geschenkt hat.
  • Im Computer im Videoalter gibt es viele Kinder die entsprechende Filme schauen, die über die Mattscheibe flimmern, darunter auch viele lustige Spiele, die ihnen den Kopf verdrehen.

    Als Antwort drauf wird gesehen, Videoclips die man nicht grundsätzlich verbieten und verdammen kann, durch sinnvolle Filme zu ersetzen, die auch einen erzieherischen Nährwert haben.

  • Es gibt einen Fall eines jungen Mädchens das rundgeht und allen darüber erzählt, dass sie eine todbringende Gefahr ist, es allerdings schwierig ist diesen Gesundheitsfall öffentlich zu machen. Es gibt Stimmen die sagen, auf Grund des Risikos müsse die Personalie dieses Mädchens transparent gemacht werden. Der Fall wurde überwiesen an die örtliche Gerechtigkeit und Frieden Gruppe.
  • Es gibt ein Votum diesen Fall den Frauen am Ort zu überlassen, damit diese eine Lösung finden es zu managen.
    Das Partnerschaftstreffen schließt in fortgeschrittener Stunde und Dunkelheit mit einem Appell von Fr. Andrew, die Partnerschaft auch untereinander aufzugreifen und nicht nur mit den Menschen in Deutschland. Dies drückt sich auch dadurch aus, dass man füreinander Sorge trägt und aufeinander achtet. Wer nicht nach Hause kommen soll, möge auch Unterstützung bei seinen Mitpfarrangehörigen finden. Seit Partner in gleicher Weise hier am Ort!

     

    Zum Abschluss wurde das Partnerschaftsgebet gebetet.

    Auf dem Pfarreigebiet waren wir in Din und haben mit der Dorfbevölkerung über das Wasserprojekt gesprochen. Infos finden sich in der Präsentation zu Wasserprojekten.

Bischofsbesuch – 2004

“Die Partnerschaft hat sich bewährt”

Limburgs Bischof Franz Kamphaus zieht nach einer viertägigen Kamerun-Reise in Limburgs Partnerbistum Kumbo im Nordwesten des zentralafrikanischen Landes eine erfreuliche Bilanz. „Die Kirche im Bistum Kumbo begegnet vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen mit einer solide aufgebauten Pastoral. Die Partnerschaft zwischen den Bistümern Kumbo und Limburg wird dabei als segensreiches Geschenk erfahren.“

Kamerun hat fast 15 Millionen Einwohner und kann diese mit Früchten des eigenen Landes selbst ernähren. Dennoch begegnet man immer wieder Armut und Elend. Die Gesundheitsversorgung ist vielerorts nicht gewährleistet, medizinisches Personal und Medikamente sind nicht ausreichend verfügbar. Der Besuch der Grundschule ist den Kindern nicht überall möglich. Schlechte Straßen, nicht nur in den ländlichen Regionen, und die Untätigkeit der Regierung behindern den wirtschaftlichen Fortschritt. Allerorts hört man von korrupter Regierungsweise und Vetternwirtschaft, die Präsidentschaftswahlen vom 11. Oktober 2004 sind das jüngste Beispiel. Zahlreiche Menschen haben mehrfach gewählt, andere fanden keine Wahlscheine vor, obwohl sie sich als Stimmberechtigte hatten registrieren lassen. Während Werbeartikel des Präsidenten im ganzen Land verteilt und plakatiert sind, werden die Wahlkampfgelder für die Oppositionskandidaten erst fünf Tage vor der Wahl ausgezahlt. In einem Land ohne Gewaltenteilung hat auch der Rechtsweg keine große Aussicht auf Erfolg.

Solider Aufbau der Pastoral
Limburgs Partnerbistum Kumbo ist 22 Jahre jung. Schritt für Schritt hat das Bistum mit 122.400 Christen unter Leitung von Bischof Cornelius Fontem Esua eine menschennahe Pastoral entwickelt. Gestützt auf die Diözesansynode von 1999 wird in jährlichen Pastoralversammlungen die kirchliche Entwicklung fortgeschrieben. Kleine christliche Gemeinschaften, die miteinander das „Bibel teilen“ einüben, bilden die Pfarreien. Die 23 Pfarreien des Bistums verfügen über viele Außenstationen, die nur schwierig erreichbar sind. Die diesjährige Pastoralversammlung endete am 25. September mit einer Selbstverpflichtung aller beteiligten Gemeinden und Ausschüsse, das „Bibel teilen“ in jeder Gemeinde zu etablieren, die Laien zu einer noch stärkeren Beteiligung am kirchlichen Leben zu ermutigen, die verschiedenen Charismen und Talente der Menschen zu fördern und in gemeindlichen wie diözesanen Pastoralteams zusammen zu führen. Bischof Esua hat diese Selbstverpflichtung durch seine Unterschrift bestätigt und als Entwicklungsprogramm bis zur nächstjährigen Pastoralversammlung in Kraft gesetzt.

Wasser ist Leben. Wasser schafft Frieden
Das Bistum Limburg fördert in Zusammenarbeit mit Misereor und Partnergemeinden im Bistum Limburg ein Projekt der dörflichen Wasserversorgung. Die Einfassung natürlicher Wasserquellen und Filterung von Flusswasser macht trinkbares Wasser an zahlreichen Zapfstellen in den Dörfern verfügbar. In erkennbarem Maß können Erkrankungen vermieden werden; die Kindersterblichkeit ist gesunken.
Andernorts schafft das Wasserbauprojekt Frieden: Im Gebiet der Gemeinde Djottin vereinigt der Wasserleitungsbau Siedlungen verschiedener Stämme, die vor 6 Jahren miteinander in kriegerischer Auseinandersetzung standen. In der Siedlung Kuvlu spricht bei der Übergabe des Wasserprojekts nicht nur der örtliche Katechist sondern auch der muslimische Iman ein Gebet. Muslime bringen Dankesgeschenk für die Partner der katholischen Kirche.

Familienarbeit im Kontext der Pandemie Aids
Die größte Herausforderung des Bistums Kumbo ist die steigende Rate der HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen. Seit einigen Jahren begegnet das Bistum Kumbo diesem Problem im Rahmen der Familienarbeit. Jede Familie kennt in ihrem Kreis ein Mitglied, das an Aids gestorben ist. Vollwaisen werden von der Großfamilie aufgenommen und versorgt, das erforderliche Schulgeld überfordert sie oft. Ein bistumsweiter Waisenfonds stellt hierfür die erforderlichen Mittel zur Verfügung, die über die Familienstellen der Pfarreien verteilt werden. Der Fonds reicht derzeit jedoch nur für ca. 60 % der bedürftigen Kinder. Wer hilft den anderen?
Neben diesen Aktivitäten wird in Strombergs Partnergemeinde Elak eine Aidswoche rund um den Weltaidstag am 1. Dezember gestaltet und mit einem Tag der Waisenkinder sonntags abgeschlossen.
Witwen und allein erziehende Mütter sind in jeder Gemeinde anzutreffen und werden durch die gemeindliche Familienarbeit in Gruppen zusammen geführt. Hier ist für viele Frauen erstmals die Möglichkeit über ihre Leidenssituation, die eigene Erkrankung und Schwierigkeiten der Familienführung zu sprechen. Ausgebildete ehrenamtliche Familienhelferinnen begleiten die Mütter und bieten ergänzende Hilfen an. Das Bistum Limburg unterstützt die Ausbildung der Familienhelferinnen finanziell.
Bischof Kamphaus konnte bei Hausbesuchen mit den Frauen und Kindern ins Gespräch kommen und stellte fest: „Man muss alles Menschenmögliche daran setzen, dass die Aids-Kranken, die Kinder zuerst, ihre lebensnotwendige Medizin zu erschwinglichen Preisen erhalten. Man muss die Kinder fördern nicht in eine ähnliche Situation wie die ihrer Eltern zu gelangen.“
Seit 2 Jahren haben an Aids Erkrankte die Selbsthilfeorganisation „Break Through Association“ gegründet, in deren Rahmen sie sich zu ihrer Erkrankung bekennen. Einige der Aids-kranken Mitglieder berichten nach dem Gottesdienst über diese Krankheit und über ihr positives Leben mit dieser Krankheit. Das Bistum Kumbo hat den Gründer dieser Bewegung als Mitarbeiter im Familienbüro angestellt und kann durch seine Aktivitäten die Kranken noch wirksamer erreichen. „Wir müssen den Menschen die Wahrheit erzählen und sie zum eigenen verantwortlichen Handeln bewegen“, bilanzieren die Mitglieder des bistumsweiten Gesundheitsausschusses die Situation. Angebote in Gesundheitsstationen und die aufsuchende Gemeindearbeit stehen für das Aufklärungs- und Bildungsprogramm im Bistum Kumbo. Jugendarbeiter starten eigene Gesprächsprogramme mit Jugendlichen im geschlechtsreifen Alter, andere Mitarbeiterinnen bilden Lehrer in der Grundschule weiter, denn das Ziel ist eine Aids-freie Generation in der Zukunft.

Die Partnerschaft ruft nach Nachahmern
Der Partnerschaftsausschuss des Bistums Kumbo hat in einer gemeinsamen Tagung mit Bischof Kamphaus und Winfried Montz, Leiter des Referates Weltkirche in Limburg, die Partnerschaftsarbeit der Bistümer resümiert und bedacht. Biblisches und theologisches Leitbild ist die Spiritualität der Emmaus-Erfahrung. Das einzige, was den Jüngern nach Ostern blieb, ist der Halt, gemeinsam unterwegs zu sein. Partnerschaft braucht Gemeinschaft. Liebe zueinander nährt sich durch Teilen eines Leidensweges und findet ihren Höhepunkt im Brechen des Brotes mit Christus. Schließlich zeigt Emmaus den Jüngern, und ebenso der Partnerschaftsbeziehung, dass empfangener Glaube und christliche Botschaft weitergegeben werden muss, um der Sendung Christi gerecht zu werden.

Einige Gemeindepartnerschaften und Kontakte zwischen diözesanen Einrichtungen sind seit Jahren durch direkte Kontakte zwischen den Beteiligten gewachsen. „Die Partnerschaft hat sich bewährt und ruft nach Nachahmern“, bilanziert nicht nur Bischof Franz Kamphaus die Partnerbeziehungen. Die Partner in Kumbo, Kamerun suchen weitere Partnergemeinden aus dem Bistum Limburg, die bereit sind, in einen Dialog mit den Pfarreien im Bistum Kumbo zu treten. Auch eine Schulpartnerschaft ist heiß ersehnt. Der Traum einer der Bistumsschulen in Kumbo ist es, eine Lehrperson zu finden, die
in einem freiwilligen Dienst für ein Jahr oder länger an dieser Schule Deutsch unterrichtet.

Die Aktivitäten der Bistumspartnerschaft mit Kumbo werden im Bistum Limburg von einer bistumsweiten Arbeitsgruppe getragen und vom Referat Weltkirche im Bistum Limburg begleitet. Interessierte Gemeinden und Personen sind eingeladen, sich beim Referat Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat, Weltkirche@BistumLimburg.de, Tel.: 06431/295-448 zu melden


Bishop Kamphaus Visits Kumbo� � 10/2004
Bernard KONG – CNL Kumbo

At news time, echoes of the visit of his lordship Bishop Kamphaus of our Partner Diocese of Limburg got to us. He would be accompanied by Mr. Winni Montz, the Coordinator of the “world church” affairs of the Diocese of Limburg. Mr. Montz is expected to arrive Kumbo on October 9, 2004. He comes ahead to do the work of John the Baptist so to say, while the Bishop joins him on the 16th of the same month. They are expected to take off back for Germany on October 19, 2004. What a short visit!! Highlights of the visit will be meeting the Bishop of Kumbo, meeting with the Diocesan Partnership Committee of Kumbo, and lastly visiting projects of interest like the Printing and Communication Centre (PCC) and the Dormitories of John Paul II Youth Centre Tobin.
Bishop Kamphaus was in Camerun about One and a half decade ago. It is worth mentioning that during that visit, he got Malaria und was hospitalised for some time when he went back home. Nevertheless, that does not stop him from coming back to visit his brothers and sisters of this other part of the world.
Fr. Daniel Ache, the Diocesan Partnership Coordinator for Kumbo had in the mean time circulated a progromme of Mr. Montz visit, to partnership committee members and all those directly involved. Other preliminary preparations towards the visit are going on smoothly.
Bishop Esua is expected to go down to Douala himself to meet his brother in the Lord. CNL will publish more on their visit in the cause of time and wishes them a safe flight to and from Cameroon.
“Sie sind herzlich Willkommen in Kumbo-Kamerun”

Bericht September – Peterek 2004

Ein erster Bericht aus dem „kalten Kamerun”


1. September 2004, 17.30 Uhr:

Eine halbe Stunde früher als geplant setzt mein Flugzeug zur Landung in Douala an. Ich steige aus dem Flugzeug und blicke mich um: Hitze, Feuchtigkeit, lachende Menschen umringen mich. Mein netter Flugnachbar nimmt mich an der Hand und begleitet mich durch den Flughafen. Dabei rennt er jedoch 10 Meter vor, verschwindet im Getümmel, erinnert sich dann meiner und rennt zu mir zurück.

Meine Befürchtungen, dass wir eine halbe Stunde zu früh sind und die Person, die mich abholen sollte, noch nicht da sein könnte, lösen sich bald auf. Denn diese halbe Stunde verbringe ich mit ungeduldigen, aber fröhlichen Afrikanern vor der Impfpass- und Passkontrolle.

Als ich schließlich hindurch bin, erblicke ich auch schon meinen künftigen „Chef“, Father Daniel Ache, den Jugendpfarrer von Kumbo. Mit offenen Armen werde ich herzlich in Empfang genommen. Nachdem wir mein Gepäck zusammenhaben, verlassen wir das Flughafengebäude. Draußen erwartet uns schon der Fahrer des Bischofs, der mich ebenfalls gleich freundlich begrüßt. Nach einem reichlichen Abendessen übernachten wir in einem katholischen Gästehaus.

Am nächsten Morgen um 5.45 Uhr brechen wir nach Kumbo auf ��” das ungefähr 500 km von der Hafenstadt Douala entfernt liegt ��” und kommen 9 Stunden später an. Neugierig blicke ich mich um und bin gespannt auf meine Unterkunft. Nach einem guten Mittagessen im Bischofshaus werden auch gleich die Schlüssel gesucht und dann werde ich ��” oh Verwunderung ��” zu meinem Haus geführt. Hier erlebe ich meinen ersten „Schock”: Das Haus ist viel zu groß für mich alleine und reichlich verstaubt.

Aller Anfang ist schwer. Dass er aber so schwer sein kann, hätte ich nicht gedacht.

Drei Wochen bin ich nun schon in Kumbo und lebe mich langsam ein. Die ersten Tage und Wochen mit den vielfältigsten, immer wieder neuen Eindrücken und unterschiedlichsten Erfahrungen waren nicht ganz einfach.

Bereits in den ersten Tagen erlebte ich Abende ohne Strom ��” und wusste gar nicht, wie hell eine Kerze sein kann ��” und Tage ohne Wasser. Es waren schwierige Tage, da ich noch keine Wasservorräte vorbereitet hatte. Schnell merke ich: besser kein Strom als kein Wasser.

Die erste Woche verbringe ich abends damit, mein Haus zu putzen. Dank der Hilfe von Luisa, einer Mitarbeiterin des Jugendteams, und ihren drei Schülern bin ich nach einer Woche damit fertig. Mein Haus, so finde ich anfangs, ist etwas zu groß für mich: Es hat drei Schlafzimmer und ein leeres Zimmer, Bad, Küche mit Abstellraum und ein Wohnzimmer, von denen ich jedoch die beiden Schlafzimmer und das leere Zimmer gar nicht benutze. Anfangs fühle ich mich also etwas verloren, doch mittlerweile freunde ich mich mit der Größe an.

Nachts muss ich mich an die Eulen und Krähen gewöhnen, die in meinem Dach wohnen und manchmal einen solchen Lärm machen, als ob fünf Leute mit aller Kraft oben herumlaufen würden. Zum Glück kann ich jedoch nachts gut schlafen, da ich abends gegen 21.30 Uhr oft sehr müde ins Bett falle. und manchmal einen solchen Lärm machen, als ob fünf Leute mit aller Kraft oben herumlaufen würden. Zum Glück kann ich jedoch nachts gut schlafen, da ich abends gegen 21.30 Uhr oft sehr müde ins Bett falle.

Den ganzen Tag über bin ich sehr beschäftigt. Morgens gegen 8 Uhr werde ich von der sehr netten Schwester Kah abgeholt und wir fahren ins Jugendzentrum, das im Stadtteil Tobin liegt. Das Jugendteam besteht aus 8 Personen:

  • Father Daniel Ache, „Chef“ des Jugendteams ��” er ist der Jugendpfarrer, gleichzeitig aber noch für viele andere Aufgaben verantwortlich und deshalb oft unterwegs;
  • Schwester Kah, ebenso „Chefin“ ��” da Daniel oft nicht da ist, nimmt sie sich meiner sehr an und zeigt mir alles;
  • Eucharia, Sekretärin ��” doch sie ist nebenbei auch noch für viele andere Dinge zuständig;
  • Luisa ��” sie arbeitet in der „Computerabteilung” und gibt Schülern Computerunterricht;
  • Winifred, die einzige Person, die von Anfang an im Jugendteam mitgearbeitet hat ��” sie sorgt für das leibliche Wohl und für Ordnung im Jugendzentrum;
  • Denis ��” er ist für das “printing department” zuständig;
  • Paul ��” er kümmert sich um die Bibliothek;
  • Peter ��” der Fahrer des Jugendteams.
Ephraim und Makelia, Mitarbeiter des Printing and Communication Center des Bistums Kumbo
Eucharia, Mitarbeiterin des Jugendteams des Bistums Kumbo

Wie sieht die Jugendarbeit hier aus?

Zunächst einmal ist sie komplett anders, als man sich Jugendarbeit in Deutschland vorstellt. Das Jugendzentrum in Kumbo ist vielmehr so etwas wie eine „Verwaltung“ der Jugendarbeit im Bistum Kumbo. Wir arbeiten also im Moment nicht direkt mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Dies wird sich jedoch ändern, wenn wir ab Oktober ��” nach Ende der Regenzeit ��” die Wochenenden über in die vielfach sehr entlegenen Gemeinden fahren und dort mit Jugendlichen zusammenkommen werden. Auch ist es wichtig zu wissen, dass Jugendliche hier anders definiert werden. Unter „Jugendlichen“ kann man in Kumbo Personen bis zum Alter von 40 Jahren verstehen, da die „jungen Leute” oft sehr lange von ihren Eltern abhängig sind und es nicht üblich ist, sich ab einem bestimmten Alter „selbständig“ zu machen.

Wie sieht ein Tag im Jugendzentrum aus?

Sobald wir morgens eingetroffen sind, reinigen wir zunächst einmal den Campus. Danach kommen wir normalerweise alle zur „Morgenrunde” zusammen, beten und singen gemeinsam, und dann werden Neuigkeiten ausgetauscht, wir unterhalten uns über Politik und alles, was so in der Welt passiert. Anschließend geht jeder seinen Tätigkeiten nach.

Derzeit sind wir damit beschäftigt, alles für den Besuch von Bischof Kamphaus Anfang Oktober vorzubereiten. Seit Tagen basteln wir schon diverse Dekorationen aus bunten Papierstreifen ��” so dass ich wahrhaftig schon Muskelkater in den Fingern und Unterarmen verspüre.

So sind wir den ganzen Tag über beschäftigt, bis ich dann abends gegen 18.00 Uhr nach Hause komme. Nach einem Abendessen im Bishop’s House zusammen mit dem Bischof, der übrigens sehr nett und zuvorkommend ist, bin ich abends so müde, dass ich mich nur noch ins Bett lege und schlafe

Nachdem ich die ersten „Schocks” überwunden habe, gefällt es mir hier immer besser. Dennoch sind die Tage eine Achterbahn der Gefühle. 

Krysia Peterek 2004/05

Liebe Mitchristen,
Ich heisse Krysia Peterek, bin 18 Jahre alt und wohne seit ungefähr drei Jahren in Frankfurt-Eschersheim. Ich habe dieses Jahr Abitur gemacht und damit kam unweigerlich die Frage auf, was nun folgen wird. Doch dies stand für mich schon seit längerer Zeit fest:
Ich wollte ein Jahr im Ausland verbringen, fremde Kulturen, andere Lebensweisen und interessante Menschen kennenlernen; dies alles jedoch mit einer sinnvollen Tätigkeit, der ich mit Freude nachgehen kann, verbinden.

Pfarrer Rohmann (St.Josef/Eschersheim) war so freundlich mich mit dem Bistum Limburg in Verbindung zu setzen, das mir eine Mitarbeit im Partnerbistum Kumbo in Kamerun anbot. Da der Bischof in Kumbo diesem Angebot freudig zustimmte und nichts gegen meine Mitarbeit in seinem Bistum einzuwenden hatte, stand bald für alle Beteiligten fest:
Ich fahre ab September 2004 für ein Jahr in das Bistum Kumbo im Nordwesten Kameruns meinen sogenannten Freiwilligedienst absolvieren.

Während meines Aufenthaltes werde ich im Jugendteam des Bistum mitarbeiten, in Zusammarbeit mit dem Jugendpfarrer Frere Daniel Ache sowie weiteren hauptamtlichen und nebenamtlichen Mitarbeitern.
Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe in einer ganz anderen Umgebung und Kultur, im Umgang mit Kindern, Schülern und Jugendlichen. Mit meiner Arbeit möchte ich auch eine Brücke zwischen den Kulturen bauen und Verständnis zwischen den einzelnen Völkern wecken.

Seit dem 1. September bin ich nun in Kumbo.

Ich werden mit Ihnen auf diesem Wege in Kontakt bleiben.

Ihre
Krysia Peterek

 


 

Christina Peterek for one Year in the Diocese of Kumbo.

The 19 year old high school graduate, Christina Peterek has taken the bold step to come and spend one year in the diocese of Kumbo. Her visit is in the context of the long relationship between the diocese of Limburg and Kumbo. After Ephriam Bam and Makelia Ngi made the one year youth exchange programme in the diocese of Limburg, there was a need for a young person from Limburg to come over to continue this programme. Christina who got to Kumbo later in the after of Thursday 2nd August 2004, will be here until August 2005. During her stay, she will work on the diocesan youth team. Other possibilities will be made available for her. For example she will be given the chance to work in the Printing and Communication Centre for a couple of weeks, and to visit partner parishes etc.

Talking to Christina on how it happened that she decided to come to Cameroon, she indicated that as a child, she was in Bokinafaso, where her parents worked for close to three years. They told her good stories about the continent and the people. She loved the beautiful pictures the parents brought back from Africa. These she said, were her very first notable motivation to have the zeal to visit Africa. She went to the Parish Priest of St. Joseph?s parish in Frankfurt to find out if there was a possibility to go for one year in any African country. Her parish priest connected her with the Mr. Winfried Montz of the partnership desk of Limburg.

Christina already noticed the warmth of the people of Kumbo when she met Fr. Daniel Ache, the diocesan partnership coordinator for Kumbo at the airport in Douala. Douala for her was a bit too hot. She is impressed by the topography and the weather of Kumbo.

She is from a family of four; her father, mother and a 16 year old sister. She loves meeting people. After her year in Kumbo, she intends to study. She hopes that in the course of this year, she will be able to make a decision on what to study.

CNL wishes her a fruitful stay in the diocese of Kumbo.

Bernhard Kong – CNL editorial office

 


 

Fr. Robert Tanto – 2004

„SPRING 2004“ startet im Bistum Limburg

 Die Zeit der Vorbereitung ist zu Ende
Gäste aus der Weltkirche unterstützen Pastoral-Projekt

Robert Tanto kommt zur – SPRING 2004 Aktion –

LIMBURG (ids). – Sie kommen aus Chile, den Philippinen, von Mauritius und aus acht weiteren Ländern des Südens, um im Bistum Limburg vier Wochen lang an einem besonderen Projekt teil zu nehmen: Mit einem Einführungsworkshop vom 26. – 29. Mai 2004 im Priesterseminar in Limburg beginnt für 7 Männer und 7 Frauen aus der Weltkirche das „SPRING“-Projekt. „SPRING“ (Frühling) nennt sich ein Angebot zur Gemeindeentwicklung und -erneuerung, um deren Teilnahme sich vor einigen Monaten die Gemeinden und pastoralen Räume im Bistum Limburg bewerben konnten.

Bereits Ende Januar 2004 erhielten drei pastorale Räume und vier Pfarreien durch die federführende Projektgruppe im Dezernat Pastorale Dienste die Zusage für eine Teilnahme. Dabei handelt es sich um die pastoralen Räume Bad Marienberg mit 5 Kirchengemeinden (Bezirk Westerwald), Königstein mit 4 Kirchengemeinden (Bezirk Hochtaunus) und Frankfurt-Nordrand mit 3 Kirchengemeinden (Bezirk Frankfurt), sowie die Pfarreien St. Dionysius, Kelkheim (Bezirk Main-Taunus), Herz Mariä, Taunusstein-Wehen (Bezirk Untertaunus), St. Josef, Frankfurt-Höchst (Bezirk Frankfurt) und St. Peter und Paul, Villmar (Bezirk Limburg). Seit Februar 2004 laufen dort die Vorbereitungen auf die zweiwöchige Besuchsphase der „SPRING“-Gäste in den Gemeinden und pastoralen Räumen. Am Samstag, den 29. Mai 2004, werden die Gastgeber ihre Gäste im Priesterseminar in Limburg abholen. Bischof Kamphaus wird dort um 9 Uhr die Gäste in die Gemeinden aussenden. Im Gottesdienst der Sprachen und Nationen im Frankfurter Dom werden am gleichen Tag um 18 Uhr auch einige SPRING-Gäste und Gastgeber teil nehmen.

Das besondere an „SPRING“ ist, dass die 14 „SPRING“-Gäste aus Asien, Südamerika und Afrika jeweils zu zweit in den 7 ausgewählten Gemeinden bzw. pastoralen Räumen zwei Wochen lang (vom 29. Mai bis zum 13. Juni 2004) den Gemeindealltag kennenlernen. Die Gäste kommen nicht als Experten, die ihren Gastgebern sagen sollen, wie katholisches Gemeindeleben im Bistum Limburg auszusehen hat. Dafür ist allein die gesellschaftliche Situation und das christliche Gemeindeleben in ihren Herkunftsländern zu verschieden von der Situation hierzulande. Was die Gäste aus der Weltkirche mit den Gastgebern im Bistum Limburg verbindet, ist die Gemeinschaft im Glauben und in der Kirchenzugehörigkeit. Die Gäste bringen vielfältige Erfahrungen aus der pastoralen Arbeit in ihren Herkunftsländern und Kompetenzen für ein gemeinsames Lernen im interkulturellen Dialog mit.

Die gastgebenden Gemeinden haben in der Vorbereitungszeit einen Schwerpunkt der Gemeindearbeit ausgewählt (z. B. die Jugendarbeit, die Glaubensweitergabe etc), den sie intensiv mit ihren Gästen anschauen wollen. Die Gäste erhalten Einblick in den Gemeindealltag und in das gesellschaftliche Umfeld der Gemeinden. Am Ende der Besuchszeit geben sie den Gastgebern ein Feed-back. Dabei geht es nicht um die Bewertung oder Beurteilung der Gemeindearbeit, sondern um die Beschreibung der Eindrücke und Gedanken, die das Gesehene und Gehörte bei den Gästen ausgelöst hat. Das Feed-back soll den Gemeinden helfen, neue Akzente in der Gemeindearbeit zu setzen.

In einem Workshop vom 13. – 17. Juni 2004 im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden -Naurod werden Gäste und Gastgeber die Besuchsphase gemeinsam auswerten. Die Impulse, die von dem Besuch der Gäste ausgehen, sind der Motor für die Entscheidungen, die die Gemeinde nach dem Besuch der Gäste treffen. Veränderungen, die angestoßen werden, werden anschließend noch mindestens ein Jahr lang begleitet von der „SPRING“-Projektgruppe und gestützt durch Treffen der 7 Gemeinden bzw. pastoralen Räume, die an „SPRING 2004“ teilnehmen. Der Mut, sich in die Karten der pastoralen Arbeit schauen zu lassen, und die Offenheit, sich bei der zukünftigen Gestaltung der Gemeindearbeit durch einen „Blick von außen“ anregen zu lassen, sind wichtige Voraussetzungen bei den Gastgebergemeinden. Dass ein solches Wagnis gelingen und die Gemeindearbeit verändern kann, hat ein ähnliches Projekt im Bistum vor zwei Jahren bereits gezeigt.

Bericht Quelle: www.bistumlimburg.de    vom 25.5.2004

SPRING 2004:
Mit Enthusiasmus die Kirche verändern

Gäste und Gastgeber des Pastoral-Projektes zogen erstes Resümee

Die Springgäste haben am Ende ihres Besuches ihren Gastgebern einen Bericht über ihre Eindrücke gegeben. Foto: Löhr

LIMBURG. – „Church has to move – Kirche muss sich bewegen“: Auf Englisch und Deutsch war dieser Satz immer wieder zu hören, als jetzt Gäste und Gastgeber des Pastoral-Projektes SPRING 2004 ein erstes Resümee zogen. Zwei Wochen lang haben 14 Männer und Frauen aus der Weltkirche jeweils zu zweit in ausgewählten Gemeinden und pastoralen Räumen im Bistum Limburg deutschen Kirchenalltag kennen gelernt. Das ungewöhnliche Angebot zur Gemeindeentwicklung und Erneuerung hat bereits 2002 in ähnlicher Form stattgefunden. Federführend ist eine Projektgruppe im Dezernat Pastorale Dienste.

Die Frühlingsgefühle, die bei den Teilnehmern unmittelbar im Anschluss an die Tage deutlich spürbar waren, beruhten nicht auf fertigen Rezepten. Die hatte auch keiner erwartet. Stattdessen gab es allerlei kritische Fragen: Warum betet ihr nur aus Büchern? Warum sieht euer Jesus so deutsch aus? Warum meint ihr, Jugendliche wollten Lieder von 1760 singen? Und warum habt ihr sowenig Kontakt untereinander? Lösungen hatten die Gäste für keines der Probleme im Gepäck, wie Marjorie Desveaux (34) betonte, dafür aber „neue Perspektiven“ und viele belebende Impulse.

Die Lehrerin aus Mauritius war im pastoralen Raum Königstein zu Besuch. Eindringlich formulierte sie aus ihren Erfahrungen heraus die Notwendigkeit zur Bewegung: Nicht in den Kirchen sitzen bleiben, sondern hinausgehen zu den Leuten, sehen, was los ist in der Gesellschaft. „Wir haben eine Botschaft“, sagte sie. Jesus habe auch nicht in einem Raum gesessen und gesagt, wer Interesse habe, könne kommen. Ihr sei aufgefallen, dass die Menschen hier ihr

e Leben strikt aufteilten: ein kirchliches, das sonntags stattfinde für eine Stunde, ein familiäres, ein berufliches. „Ein Mensch kann aber nicht mehrere Leben haben“, lautete ihr Plädoyer für mehr ganzheitliches Christsein.

Isolation und zu wenig Kommunikation stellte Schwester Maricarmen Bracamontes (49) aus Mexiko fest. Diese Distanz wahrzunehmen, war ihre Empfehlung an die deutschen Gastgeber. Gerade die Katholiken, so die studierte Benediktinerin, müssten Zeugnis geben von einer anderen Art von Beziehungen untereinander. Auch im Blick auf das von ihrer gastgebenden Gemeinde in Kelkheim-Münster selbst gewählte Thema „Option für die Armen“ hatte sie Nachdenkliches beizusteuern. Sie forderte dazu auf, genau die eigene Position zu reflektieren: „Versucht ihr wirklich, in Beziehung zu treten zu den Armen eurer Gemeinde?“

Pater Henri Arté (47), katholischer Priester aus Mauritius, nahm bei seinem Aufenthalt in Taunusstein-Wehen vor allem die Jugend in den Blick, die seiner Meinung nach abgeschreckt würde durch die starren Strukturen der Kirche. Nötig sei mehr Authentizität, sagte er, Gott müsse im Mittelpunkt stehen. Die Kirche ihrerseits müsse die Jugendlichen anders wahrnehmen, um ihrer selbst willen, nicht, um sie zu rekrutieren. Er sprach sich für mehr Lebensqualität in den Gemeinden aus und eine Rückkehr zum Ursprung der Kirche: ein Projekt wie SPRING sehe er da als gutes Zeichen. Dem schloss sich Schwester Miriam Kuruvinakunnel (57) an. Die gebürtige Inderin, die seit zwölf Jahren in den Armenvierteln von Venezuela arbeitet, und jetzt den Alltag im Pastoralen Raum Frankfurt-Nordrand erlebte, betonte das Positive ihrer Erfahrungen. Sie habe gefühlt: „Wir sind gemeinsam auf dem Weg“, sie spüre die Bereitschaft zur Veränderung, sagte sie, und viel Enthusiasmus auf dem Weg dorthin.

Zu diesem Enthusiasmus haben nach Meinung der Gastgeber die Gäste selbst wesentlich beigetragen. „Wir haben sie mit Wunderkerzen verglichen“, sagte Sylvia Schneider aus Frankfurt: „Die Funken sprühten nur so.“ „Es ist etwas in Bewegung gekommen“, resümierte zufrieden auch Martin Klaedtke vom Dezernat Pastorale Dienste. Alle Beteiligten hätte gelernt: „Wenn wir uns öffnen, passiert was.“ Die Gäste fahren ab – SPRING 2004 geht weiter. Mindestens ein Jahr lang wird die Projektgruppe noch die Gemeinden und pastoralen Räume begleiten. Nächster Termin ist der 4. September, wenn sich alle Gastgeber zu einem Auswertungsworkshop treffen, um abzuklären, wie mit den Impulsen weiter gearbeitet werden kann.

Bericht Quelle: www.bistumlimburg.de   vom 17.6.2004

St. Johannes – 2002 – Zeitungsberichte

Trio der Pfarrgemeinde reiste zwei Wochen durch Kamerun

Unterliederbach. Kamerun, das klingt weit weg. Aber das Flugzeug braucht nur etwa 6,5 Stunden bis Douala, der Wirtschaftsmetropole Westafrikas. Martina Ruhs, Ulf Erdmann und Stefan Hecktor waren als Repräsentanten der Pfarrgemeinde St. Johannes-Apostel dort und haben die Partnergemeinde St. Joseph in Djottin im Nordwesten Kameruns besucht.
Einen Reisebericht gibt das Trio am Freitag, 15. November, mit Dias, Erzählungen und jeder Menge Eindrücke im großen Saal des Gemeindehauses, Gotenstraße 40. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Insgesamt 14 Tage lang bereisten die drei Unterliederbacher das Bistum Kumbo. Alleine sieben Tage waren sie in der Partnergemeinde Djottin, wo sie jede der zehn Missionskirchen besuchten, die Gesundheitsposten und manche Schule. Sie wurden von Hunderten von Menschen mit Begrüßungsfesten empfangen und machten den Fons, den regionalen Fürsten, ihre Aufwartung. Zum Abschluss gab es ein langes und intensives Gespräch mit dem Pfarrgemeinderat von Djottin.
In der zweiten Woche besuchten sie Gemeinden und Einrichtungen in anderen Teilen des Bistums. An einem Sonntagmorgen erlebten außerdem sie einen Gottesdienst im Dom von Kumbo. (hk)
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 14.11.2002, S. 14 und St. Johannes Ap.

Vom einfachen Bürger zum Fürsten

Unterliederbach/Djottin. Das nennt man Karriere: Noch vor vier Wochen waren die drei Unterliederbacher Stefan Hecktor, Ulf Erdmann und Martina Ruhs einfache Bürger – inzwischen sind sie “Forme” (Kriegsfürst), “Schifon” (Vater des “Fons”, des Stammeshäuptlings) und “Yaa” (Mutter des “Fons”) des Stammes Din in Kamerun. Berufen wurden die drei Vertreter der katholischen Gemeinde St. Johannes- Apostel zu diesen Ehrentiteln von Salomon II. – dem Fon selbst – während ihrer zweiwöchigen Reise zur
Partnergemeinde St. Joseph in Djottin, Kamerun. Jetzt berichteten sie im Gemeindehaus in einem zweieinhalbstündigen Vortrag über ihre Erlebnisse bei dieser Reise.
Auch wenn der Unterliederbacher Delegation meist prächtige Empfänge bereitet wurden, wo immer sie auftauchten, so gewahrten die beiden Männer und die Frau doch auch viel Elend in dem Land, in dem jeder Vierte arbeitslos ist. “Man relativiert vieles, was wichtig ist, und was nicht”, bilanzierte Stefan Hecktor angesichts von 80 Waisenkindern allein in Djottin, deren Eltern an der Immunschwäche Aids gestorben sind. “Es ist erschreckend, wie viele junge Leute auf dem Friedhof begraben sind”, sagte Ulf Erdmann.
“Das Gesundheitswesen in dieser Region obliegt fast ganz den Kirchen. Von den Krankenhäusern oder Gesundheitszentren, die wir gesehen haben, war keins von der Regierung bezahlt”, erzählte Martina Ruhs.
Andererseits gab es auch Erstaunen darüber “was man mit einfachen Mitteln machen kann”, denn obwohl es keine asphaltierten Straßen gibt, und der Boden sehr schlammig ist, hätten fast alle Menschen stets saubere Kleidung getragen.
Stromleitungen gibt es dort nicht, sondern nur einen motorgetriebenen Generator. “Zwei bis drei Stunden hat das Benzin gereicht, dann war es stockdunkel”, erinnerte sich Stefan Hecktor. Die Wasserversorgung sei wiederum “kein Problem” gewesen, da es viele Wasserleitungen gebe.
Im Nordwesten Kameruns liegt das kleine Städtchen Djottin, in dem 8000 Menschen leben, die Hälfte davon ist katholisch. St. Joseph gehört zum Bistum Kumbo, das wiederum Partnerbistum von Limburg ist. Djottin liegt im englischsprachigen Teil Kameruns. Frankreich und Großbritannien hatten nach dem Ersten Weltkrieg das zuvor von Deutschland kolonialisierte Land unter sich aufgeteilt. 80 Prozent der 15 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung spricht französisch.
“Die innere Teilung beruht nicht nur auf der Sprache, sondern vor allem auf der Denkweise”, berichtete Stefan Hecktor. “Die Englisch sprechende Minderheit fühlt sich benachteiligt. Ich denke, da gibt es demnächst Stress, auch wenn das von den Medien hier wahrscheinlich nicht so präsent dargestellt wird,” prognostizierte das Mitglied der Eine-Welt-Gruppe von St. Johannes.
Seitens der anderen Gemeindemitglieder in Unterliederbach wurden Fragen aufgeworfen, wie die Partnerschaft der Gemeinden in Zukunft zu gestalten sei. Da über bestimmte Projekte erst einmal nachgedacht und gesprochen werden müsste, schlugen die Antwort der Kamerun-Fahrer vor, innerhalb der ganzen Gemeinde über die Partnerschaft sprechen, den Kontakt halten mit Briefeschreiben, und vor allem gemeinsam beten für die Glaubensbrüder in Djottin – schließlich täten jene dasselbe für die Unterliederbacher, denn: “Wir sind eine gemeinsame Kirche.” (pvf)Quelle:Höchster Kreisblatt vom 23.11.2002, S. 13 und St Johannes AP.

St.Johannes – 2002

Reisebericht zu unserer Partnergemeinde St. Joseph, Djottin,
und durch das Bistum Kumbo in Kamerun
10. bis 24. Oktober 2002

 

Ich habe Freunde in Kamerun. Michael Mainsa ” der junge Grundschullehrer, der uns 7 Tage durch das Grasland um Djottin im Nordwesten Kameruns begleitete. Und Cornelius Tabiem ” der Kaffeebauer, der auch gleichzeitig der Vorsitzende der Kirchengemeinde ist. Und Father John Njingti ” der Gemeindepfarrer von Djottin, der uns mit dem Toyota Jeep sicher auf den unwegsamen Wegen des Gebirges von Mission zu Mission brachte. Und Father Daniel Ache, der uns betreute, halb Kamerun kennt und mit uns die Partnerschaft voranbringen will.

Der schwarze Kontinent. Afrika. Kamerun. Ein Zauber liegt über diesen Worten. Kamerun – das klingt so weit weg. Aber man ist doch nach knapp 6 ½ Stunden Flugzeit in Douala ” der Wirtschaftsmetropole Westafrikas. Am Donnerstag, den 10. Oktober 2002, begann dort unsere Reise durch Kamerun. Als Delegation der Unterliederbacher Kirchengemeinde St. Johannes, Ap., und des Bistums Limburg besuchten wir das Bistum Kumbo im Nordwesten Kameruns. Wir, das sind Martina Ruhs, Ulf Erdmann und Stefan Hecktor.

Douala haben wir erst am Freitag mit dem Auto Richtung Kumbo verlassen. Die Nationalstraßen sind gut ausgebaut ” sieht man mal von den vielen Schlaglöchern im Asphalt ab. Aber die wirklich schlechten Straßen kommen erst viel später. 400 km legten wir in sensationellen 8 Stunden zurück. Im Bischofshaus wurden wir schon vom Generalvikar, Father Peter Watson, erwartet. Bischof Cornelius Esua ist leider noch in Italien. Ihn konnten wir nicht in Kumbo erleben. Dafür war er aber vier Wochen vor der Reise zu einem Besuch in unserer Gemeinde gewesen.

Beim Abendessen wurden wir mit den Alltagsproblemen konfrontiert. 19.00 Uhr ” es war bereits dunkel. Alle saßen um den gedeckten Tisch: Der Generalvikar, der Sekretär des Bischofs, Father Eugen Nkardzedze, der Jugendpfarre. Father Daniel Ache, der Rektor der katholischen Oberschule, Father Roland, der Finanzsekretär. Father Edward, die Praktikantin aus Karlsruhe, Corinna, und wir. Ein Gebet. Das warme Abendessen: Hühnchen mit Reis, Fufu und Kartoffeln. Guten Appetit. Und ” das Licht ging aus. Der Strom war in der gesamten Stadt weg. Und es war stockdunkel ” keiner konnte den Nachbarn erkennen. Aber Taschenlampen und Kerzen erhelten schnell die Zimmer. Der Stromausfall dauerte diesmal erstaunlich lange: 3 Tage.

Zur Begrüßung am Samstag in Djottin, unserer Partnergemeinde, waren hunderte von Menschen auf den Beinen. Wir wurden mit Tänzen und Liedern empfangen. Herzlich, lachend und sehr neugierig. Es ist schon ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn man stundenlang in der Mitte steht und alles dreht sich um einen selbst.

Am Sonntagmorgen in der Eucharistiefeier saßen wir auf Ehrenplätzen im Altarraum. Die Kirche war voll. 700, 800, 900 Menschen waren da. Teilweise hatten sie einen Fußweg von 2 Stunden hinter sich. Der Gemeindechor sang zu Xylophonklängen – rhythmisch, begeisternd, unbeschreiblich. Wir übergaben die Geschenke der Gemeinde, die uns Pfarrer Werner Meuer bei unserer Aussendung mitgegeben hatte: Brot ” als Symbol für den Leib Christi; die Bibel in deutsch ” das Wort Gottes ” und zwei Kerzen ” das Licht Jesus kommt in die dunkle Welt. Die Gemeindemitglieder waren sehr dankbar. Die Bibel wurde bei der Bibelprozession mitgeführt. Auch wir nahmen bei einer Erntedankprozession innerhalb des Gottesdienstes teil. Nach knapp 3 Stunden war dieser bemerkenswerte Gottesdienst um kurz vor zwölf beendet. Schnell noch ein paar Fotos der einzelnen Gruppen mit uns. Und dann ein wohlverdientes Mittagessen ” Hühnchen mit Reisen. Händeschütteln und small talk machen Appetit.

Am Nachmittag wurden wir von Father John den Fons von Djottin vorgesstellt. Fons sind regionale Fürsten, bzw. Könige. Sie üben oft noch einen großen Einfluß auf die Dorfbewohner aus. Oft Lachen diese aber auch nur über die Fons. Die Tradition wird auf der einen Seite hochgehalten, auf der anderen Seite arrangieren sich viel Fons aber auch mit den modernen Zeiten und einem modernen Staatensystem.

Fon T.N.I Mifield II ” der Fon des Djottin Fondom ” begrüßte uns in seinem Palast. Nach den üblichen Begrüßungsformeln ” wir wußten erst nicht so genau wie die kriegerischen Tänze zu verstehen waren ” lies er eine vierseitige Ansprache an uns
verlesen. In diesem Papier erhob er seinen Anspruch gegenüber der katholischen Kirche, daß die traditionellen Regeln und Bräuche über den christlichen Regeln stehen. Wir sollten ihm dabei helfen, das Fondom zu stärken, indem wir die Grenzen des Königreichs in alten deutschen Kolonialunterlagen ausfindig machen und bestätigen. Leider hatten wir nicht genügend Zeit, um mit dem Fon zu speisen. So schenkte er uns zwei lebende Hühner, damit wir uns zu Hause ein Mahl zubereiten können. Innerhalb der nächsten 3 Tage sollten wir insgesamt 16 Hühner geschenkt bekommen ” alle in praktischen Tragetasche.

Der zweite Fon ist wesentlich älter. Die Begrüßungstänze waren ähnlich. Die Ansprache war kürzer und nicht so fordernd. Unser Delegationsleiter Ulf hatte mittlerweile bei seinen Dankesreden Routine. Immer sendete er auch Grüße von unserem ‚parish priest Werner Meuer, pastortal assistant Michael Ickstadt and the chairperson of the parish pastoral council, who is a woman, Margurit Assmann.‘ Diese drei werden so überall in Djottin bekannt.

Auf den Nachhauseweg können wir uns endlich etwas länger mit Gemeindemitgliedern unterhalten, Martina erfährt von Frau Evelyne Banye viel über die Frauenarbeit und ich einiges über Schulen und Ausbildung.

Nach dem Abendessen hatten wir Zeit, um uns mit Father John zu unterhalten. Die Abende dauerten meist etwas länger. Es gab aber auch viel zu erzählen. Father John erklärte uns die Konflikte zwischen Kirche, Tradition und Fon, die Aufgaben in
seiner Gemeinde und wie sich das Bistum weiter entwickeln wird. Und wir erzählten von der Caritas, der Orgel und der Kirchenfinanzierung. Auch das wir in Frankfurt ein Hochhaus haben, mit Gärten darin. Dies war aber schwer zu erklären!

In den nächsten 3 Tagen fuhren Father John, Mr. Cornelius und Mr. Michael mit uns in die verschiedensten Regionen der Gemeinde. St. Joseph hat etwa 4000 Mitglieder. Die Kirchengemeinde ist in 3 Zonen mit jeweiligen Missionen unterteilt:

  1. Din ” Zone mit den MissionenNgiptang, Bamte, Nkelidin und Ngai
  2. Djottin ” Zone mit Djottin und Gagi
  3. Mbiim ” Zone mit Mbiim, Keri, Buh und Basse

Des weiteren werden diverse Grundschulen und eine weiterführende Schule, zwei Gesundheitsposten und ein Gesundheitszentrum betrieben. In Djottin selbst ist ein Konvent von Franziskaner ” Schwestern, bei denen Martina eine sehr schöne Unterkunft bekommen hatte.

Und so ging es am Montag über schwierigste Wege Richtung Din-Zone. Wir besuchten in Bamte einen Kirchenneubau und den Gesundheitsposten. Besonders beeindruckend war unser Kurzbesuch bei der Familie Bam in Ngai. Der Sohn Ephriam war zur gleichen Zeit im Rahmen seines Praktikums im Bistum Limburg Hausgast in meiner Wohnung in Frankfurt. Die Eltern waren zu Tränen gerührt und froh neues von Ephriam aus erster Hand zu erfahren. Die Bescheidenheit und die Herzlichkeit der Familie Bam hatte auf uns einen tiefen Eindruck hinterlassen und wir sind von ganzem Herzen froh, daß wir den Umweg über Ngai genommen haben.

Ja und dann besuchten wir noch den Fon der Din: King Salomon II. Er war über unseren Besuch sehr erfreut. Und als Auszeichnung nahm er uns als Mitglieder seiner Königsfamilie auf. Martina ist nun eine Yaa ” die Mutter des Fons und Ulf bekam ein herrliches Gewand und ist nun ein Schifon ” Vater des Fons. Beiden darf man nicht die Hand geben. Sie werden traditionell mit zwei Händeklatschern und einem Kuß in die geschlossenen Hände gegrüßt. Ich selbst wurde zum Nforme ernannt – einem Armeeführer. Als Symbol erhalte ich eine Mütze, die mit der roten Feder des Fenbird geschmückt ist. Mit unserer Dekorierung erhalten wir auch Urkunden, die uns als Mitglieder des Fondom der Dins ausweisen. Dieses Fondom haben wir auch in Deutschland zu repräsentieren. Unsere Ehrentitel begleiteten uns noch die restliche Reisezeit ” sie brachten uns Anerkennung und Ehrerbietung. Aber ganz so einfach ist das Leben als Nforme nicht. Noch vor 5 Jahren gab es den letzten Bürgerkrieg zwischen dem Stamm der Din und dem Stamm der Oku. Dabei wurden Häuser zerstört, Felder abgebrannt und Menschen umgebracht.

In der Kirche von Ngiptang wurden wir zu einem Begrüßungsfest der Zone empfangen. Hunderte von Kindern säumten die Straße, sangen und feierten. Es wurde ein grandioses Gemeindefest mit Tanzvorführungen, Musik und den obligatorischen Ansprachen und Geschenken.

Am Dienstag fuhren wir in die andere Richtung: in die Mbiim-Zone. An der Missionskirche von Buh beteten wir gemeinsam mit den Gastgebern ein Friedensgebet. In dieser Kirche wurde vor einigen Jahren bei Stammesfehden ein Mensch umgebracht. Seit dem fand keine heilige Messe mehr in Buh statt. In Mbiim empfingen uns wieder hunderte Kinder und Erwachsene zu einem Fest. Manche Lieder wurden extra für uns umgedichtet. Schön war es auch mit dem Rhythmus zu gehen und mittanzen zu können. Am Gesundheitsposten erfuhren wir einiges über die Hauptkrankheiten in Djottin: Malaria und Aids.

Und Mittwoch war der Djottin-Tag. Wir besuchten zuerst das ‚familiy”life-office‘. Dieses wird von Ignatius ” einem Lehrer der Grundschule – geleitet. Neben Seminaren und Aufklärungskampagnen zu Aids und Schwangerschaft, werden auch die über 80 (!) Waisenkindern von Djottin betreut. Auch alleinerziehende Eltern bilden einen Schwerpunkt der Arbeit. Die Lehrer der Grundschule und St. Theresas Aufbauschule zeigten uns, wie mit wenig Material der Unterricht durchgeführt werden muß. Dies war tief beeindruckend. Auch das Gesundheitszentrum von Djottin muß mit einfachen Mitteln die Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten. So gibt es eine Geburtsstation und sogar eine Apotheke. Einmal im Monat kommt ein Arzt zur Visite.

Auch der Kaffeegenossenschaft statteten wir einen Besuch ab. Der niedrige Preis für Kaffeebohnen ist schlicht eine Katastrophe für die Landbevölkerung. Er deckt noch nicht mal einen Drittel der Kosten für die Produktion ab! Natürlich gab es auch von der Bevölkerung der Djottin ” Zone ein Begrüßungsfest mit Gesang, Tanz und Vorführungen.

Der Pfarrgemeinderat von St. Joseph, Djottin, und das Partnerschaftskomitee tagten am Donnerstag von 9.00 bis 16.00 Uhr mit uns. Es war eine sehr tiefe, gute Diskussion und ein vielversprechender Gedankenaustausch. Neben der Vorstellung unserer Gemeinde St. Johannes, Ap. stehen die Ziele und Möglichkeiten der Partnerschaft im Vordergrund. So wurden drei weitere Schritte beschlossen:
1. Die andere Gemeinde ins Gebet einbeziehen
2. Voneinander erzählen
3. Kontakte verbreitern und pflegen
Mit dieser erfüllten Diskussion endete unser Besuch in unser Partnergemeinde Djottin. Wir haben viele neue Freunde kennengelernt und werden voller Freude und Dankbarkeit an unsere Zeit in Djottin zurückdenken.

In den nächsten Tagen besuchten wir mit Father John und Father Daniel noch einige Gemeinden und Einrichtungen des Bistum Kumbos. So waren wir am Freitag in der Kirchengemeinde Elak, der Partnergemeinde von Stromberg. Hier ist Father Herrmann Kuffler, der aus Österreich stammt, seit einem Jahr der Pfarrer. Zum Betrieb seines PC’s hat er sogar eine Solaranlage aus Deutschland ” mit 10 Jahre Garantie! Die Menschen von Elak gehören dem Stamm der Oku an, die den letzten Bürgerkrieg gegen den Din ” Stamm anzettelten. Neben den Gesprächen mit Gemeindemitgliedern, hatten wir auch Zeit den Markt von Elak zu besuchen. Hier verabschiedeten wir uns erst einmal von Father John, der uns die ganze Woche wunderbar begleitet hatte. Zusammen mit Father Dan und Corinna fuhren wir zurück nach Kumbo ins Bischofshaus. Dort übernachteten wir die zweite Woche.

Am Samstag stand der Besuch des Jugendzentrum Johannes Paul II in Tobin und eine Sitzung des Diocesan ” Partnership – Commitees auf dem Programm. Das Jugendzentrum verfügt über eine Bücherei, einen Computerschulungsraum und einer großen Festhalle. Father Dan und sein Team organisieren von hier die Aktivitäten des Youth-Teams auf Bistumsebene. Das neuste Projekt ist der Bau eines Dormitorys ” eines Internates ” für Schüler und Schülerinnen. Die ersten Steine wurden gebrannt. In einem Jahr soll Eröffnung sein. Dazu freut man sich auf finanzielle Unterstützung aus Limburg.

Father Dan mag es, wenn Sitzungen kurz und knapp sind. So soll die Partneschaftssitzung auch nur knapp 2 Stunden gehen. Leider kommen Cornelius und Michael aus Djottin statt 11.00 Uhr erst um 12.30 Uhr in Tobin an. Sie sind seit 7.00 Uhr unterwegs! Aber es fuhr kein Taxi und so sind sie die meiste Zeit gelaufen! Das sind die Probleme Kameruns! Aus Ako ist auf Grund der Entfernung keiner gekommen. Da die Sitzung so interessant war, hat sie doch bis 15.00 Uhr gedauert. Anschließend haben wir noch Beatrice vom CWA im Krankenhaus besucht. Sie war hoch erfreut und hatte alle Zeit der Welt. Leider hatte Father Dan schon wieder den nächsten Termin ….

Am Sonntag um 6.30 Uhr war die Eucharistiefeier in der Kathedrale von Kumbo. Und die Zelebranten waren ” welche eine Überraschung ” Father Dan und Father John. Nach dem Gottesdienst waren wir touristisch unterwegs. Mit Bischofs Land Rover (Joe ist gefahren) fuhren wir nach Foumban (Besichtigung des Palastes des Sultans).

Am Montag besuchten wir die Gemeinde Tabenken (Partnerschaft mit Oberrad). Das Problem der Gemeindebäckerei wurde intensiv erörtert. Im Konvent bekamen wir köstliche ‚plantens‘ zu Essen. Das Gesundheitszentrum war gerade neu gebaut worden. Höhepunkt war sicherlich der Besuch bei der Familie Ngi, den Eltern von Makelia. Die Eltern waren glücklich von ihrer Tochter aus Deutschland zu hören. Danach fuhren wir weiter nach Nkambe zu unserem Freund Father Robert Tanto. Es war ein schönes Wiedersehen mit Robert. Wobei ich sagen muß, Nkambe liegt am Ende der Welt. Die Grenze zu Nigeria ist nicht weit. Aber wer weiß, vielleicht wird Nkambe einmal Bischofsstadt. Die Kathedrale wird mit Hilfe des Erzbistums Köln schon gebaut ” wobei diese im Moment eine Bauruine ist. Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher zur weiterführenden Berufsschule St. Rita. Hier können Jugendliche etwas über Landwirtschaft, Autoreperatur, Elektrik oder Schreinerei lernen. Danach noch ein Kurzbesuch bei der Mutter von Bernhard Kong und bei einem Gesundheitszentrum ” jede Fahrt wurde ausgenutzt!

Am Abend war Christian Kardinal Tumi aus Douala zu Besuch im Bischofshaus. Er kommt aus Kumbo und hat
seine 107 Jahre alte Mutter besucht. Er selbst ist 75 aber voller Tatendrang. Eine interessante Diskussion über Politik, Aids, Kirche, Kamerun und Deutschland entwickelte sich am Kaminfeuer.

Tom, ein Belgier, leitet das Agrar ” Jugend – Pilot ” Projekt in Mbiame. Zu einer Besichtigungstour zu dieser Farm waren wir am Dienstag unterwegs. Mit einfachen Mitteln sollen den jungen Leuten die traditionelle Landwirtschaft mit einigen modernen Ansätzen (wie z.B. Kuhstall) beigebracht werden.

Zum Abendessen waren wir auf Einladung von Father Roland in der katholischen Oberschule. Diese Schule besticht durch ihre gute Ausstattung. Ich konnte Father Roland bei der botanisch korrekten Schreibweise der Pflanzen behilflich sein.

Am Mittwoch: besuchten wir mit Father Daniel das Krankenhaus in Shizong ” einem der modernsten Häuser Westafrikas mit Operationssälen und einem neuen Herzzentrum. Auf der Rückfahrt besichtigen wir eine Schneiderei und eine Bäckerei ” beides Projekte der Kirche.

Am Nachmittag mußte Martina unbedingt noch auf den Markt ums Stoffe zu kaufen. Sie möchte sich daheim ein Kleid schneidern. Und um fünf hatten wir die Abschlußbesprechung mit Father Peter, Father Eugen und Father Dan. Sie waren hoch erfreut über unsere unkomplizierte Art und haben uns eingeladen, einmal wieder zu kommen.
Abends gab es das obligatorische Abschiedsfest im Bischofshaus. Und was bekam Martina als Überraschung geschenkt? Ein wunderbares Kleid aus Kamerun. Ulf und ich bekamen je eine Jumper-Hemd. Danke! Auch für Brigitta Sassin und unseren Pfarrer Werner Meuer nahmen wir Geschenke mit. Nur Father Dan hat an dem Abend gefehlt. Wo war er? Er hatte noch die Briefe und Protokolle für Deutschland geschrieben!

An Donnerstag. ging es leider zurück nach Douala. Wir machten noch einen Zwischenstop in Bamenda um Julieta, die Schwester von Ephriam, in Ihrem Büro zu besuchen. Zur Begrüßung hatte sie etwas zu Essen mitgebracht: Hühnchen mit Reis. Lecker. Wir essen das zweite Frühstück am Schreibtisch ihres Chef‘s.

Auch in Douala kennt Father Daniel viele Menschen. So fuhren wir zu Schwester Christa, die erst vor wenigen Tagen die Aufgabe übernommen hat, einen Gesundheitsposten in der Stadt mit auf zu bauen. Am Flughafen kümmerte sich ein Freund um unser Gepäck und um die Abwicklung.

Gegen 23.00 Uhr verlassen wir dann Kamerun mit dem Flugzeug über Zürich Richtung Frankfurt. Es war eine schöne und sehr erfahrungsreiche Zeit. Eines Tages werden ich wieder nach Kumbo und Djottin fahren. Ich habe Freunde in Kamerun.

Stefan Hecktor, Nforme
Eine-Welt-Gruppe St. Johannes, Ap.

 


 

Die Gemeinde Djottin St. Joseph ” Husband of Mary
Parish priest: Father John Nijngti
Chairtmann parish pastoral council: Cornelius Tarbiem
Gemeindemitglieder: ca. 4000

1. Djottin ” Zone
Chairperson Silvester Nyiang

1.1. Mission Gaggi ” St. Patrick
Chairperson Immanuel Mbuh
Katechet Rudolph Tan

1.2. Mission Djottin ” St. Joseph
Chairperson Silvester Nyiang
St. Josephs primary school Djottin mit 7 Klassen, 257 Kindern und 6 Lehrern
St. Josephs nursery school mit 31 Kindern und einem Betreuer
St. Theresas girls vocational school mit 5 Klassen, 54 Kindern und 8 Lehrern
Djottin catholic health center mit 200-300 Patienten pro Monat, 20 ” 25 Geburten und 8
Krankenschwestern und 1 Leiterin
Holy family convent St. Franziskus mit 7 Schwestern unter der Leitung von sister Renate

2. Mbiim ” Zone
Chairperson Philipp Nyuysi

2.1. Mission Mbiim ” St. Peter
Chairperson Jud Thadeus Tata
Katechet Jonat Bamla
St. Peters primary school mit 7 Klassen
St. Peters nursery school
Health post unter der Leitung von sister Lilian

2.2. Mission Keri ” St. Nikolas
Chairperson Vitalis Werbe
Katechet Paul Lawir

2.3. Mission Basse ” St. Michael
Chairperson Elias Vedzem
Katechet Romanus Wolae
St. Michael primary school

2.4. Mission Keri ” St. Martin de Porres
Chairperson Gregori Joban
Katechet /

3. Din ” Zone
Chairperson Fabian Ndecha

3.1. Mission Bamte ” St. Peter
Chairperson Leo Bonkeyung
Katechet Joseph Kongma
Health post

3.2. Mission Ngiptang ” St. Theresa
Chairperson Samuel Ndi
Katechet Fabian Ndingea
St. Theresas primary school

3.3. Mission Ngai ” St. Charles Luanga
Chairperson Joseph Nfon
Katechet /

3.4. Mission Nkelidin ” St. Stefan
Chairperson Ferdinand Ndekaha
Katechet Wilfred Don

Zeitungsberichte:

https://kumbo-limburg.org/2002/st-johannes-2002-zeitungsberichte/

Robert Tanto – 2000

 

Robert Tanto bei Messe am,Sonntag dabei Unterliederbach.

 

Informativ, aber auch sehr amuesant sei der Gespraechsabend mit Robert Tanto verlaufen, zu dem die Eine-Welt-Gruppe der Gemeinde St. Johannes- Apostel geladen hatte. Das teilt Stefan Hecktor von der Eine-Welt-Gruppe mit. Der Priester Robert Tanto, Dioezesan- Jugendpfarrer in Kumbo, Kamerun, ist Koordinator der Partnerschaft zwischen dem Bistum Limburg und dem Bistum in Kumbo. Seit fuenf Wochen reist er im Bistum umher, zum den Fortgang der Beziehungen voranzubringen und neue Kontakte zu
knuepfen – mit Erfolg: jetzt wollen auch engagierte Christen aus Unterliederbach mit einer Gemeinde aus Kamerun in Kontakt treten und eine Partnerschaft aufbauen.
Wer Robert Tanto selbst kennen lernen moechte, hat dazu noch Gelegenheit. Der Priester wird die Sonntagabend-Messe am 24. September um 18.30 Uhr in der Kirche an der Koenigsteiner Strasse 96 mitzelebrieren. (hv)


Quelle: HK VOM 00/09 S. 03 und St.Johannes Ap