Besuch in Djottin – Bischofsbesuch 2004

Besuch beim Partnerschaftskomitee in Djottin am 12.10.2004, 20:00 – 22:30 Uhr

Teilnehmer: zu viele um aufgezählt zu werden
Zu Beginn gibt es ein gemeinsames Essen zu bereits fortgeschrittener Stunde, gefolgt von einer Vorstellungsrunde.
Es folgt eine Begrüßungsansprache des Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, die auch überhändigt wurde.
Der neueste Brief aus Unterliederbach mit Informationen über den Bischofsbesuch von Bischof Franz Kamphaus wurde verlesen. Es wird über die Beteiligung an der Gabenbereitungsprozession beim Bischofsbesuch in Kumbo gesprochen, welche Früchte von welcher Pfarrei beigetragen werden. Es wird nachgefragt, wie die Thematik HIV/Aids in Djottin vorkommt. Antworten waren:

  • Es ist ein Problem hier.
  • Es ist eine erschütternde Sache.
  • Die Familienstelle ist ganz damit befasst, wir haben 86 Waisenkinder in der Pfarrei, 57 von ihnen sind auch selbst Aidspatienten.
  • Die Menschen geben der Krankheit lustige Namen, wie Douala-Fieber, schreiben die Krankheit der Hexerei zu.
  • Menschen sterben an Aids und es sind 3 Leute bekannt, die mit Unverantwortlichkeit herumgeistern und Aids weiter verbreiten.
  • Wir haben Waisenkinder, Patienten im Gesundheitsbereich und betreiben die Sensibilisierung der Menschen.
  • Ein Problem ist, dass die Menschen es nicht akzeptieren und die Wahrheit ignorieren.
  • Die Statistik im Health-Centre und Hospital belegen, dass es einen nachgewiesenen Anstieg der Infektionsrate gibt.
  • Im Bereich der Geburtenstatistik des Health-Centre zeigt sich in den letzten 3 Monaten, dass 8 von 10 Kindern HIV positiv sind.
  • Wir müssen versuchen zu akzeptieren, dass Aids besteht.
  • Wir versuchen darüber zu reden, zu beraten, zu sensibilisieren.
  • Nach einer Vorberatung erfolgen Aids-Tests. Schwangere Frauen werden alle HIV getestet.
  • Während und nach der Geburt gibt es eine Behandlung.
  • Es erfolgt mehr und mehr, dass auch Männer sich freiwillig testen lassen.
  • Lokale Aids-Kontrollstellen sind eingerichtet.
  • Der Glaube an das Kondom ist nur dünn, es gibt Familien die zur Familienplanung und Verhütung Kondome eingesetzt haben und die Frau dennoch schwanger geworden ist. Kondome sind nicht sicher.
  • Ein Aids Test kostet 2000 CFA. Eine nähere Viralot-Bestimmung kostet 9 – 12.000 CFA und klärt welcher Art der Virus ist.
    Die ARV Medikamente werden frei vermittelt, zumindest die ersten 500 Dosen.
  • Waisenkinder leben in der erweiterten Großfamilie, bei Großeltern, Tanten, Schwestern und gut meinenden Menschen.
  • Wir diskutieren offen und ehrlich Aktivitäten für die Gesundheit zu unternehmen, nach dem Leben zu schauen, das Gott uns Menschen geschenkt hat.
  • Im Computer im Videoalter gibt es viele Kinder die entsprechende Filme schauen, die über die Mattscheibe flimmern, darunter auch viele lustige Spiele, die ihnen den Kopf verdrehen.

    Als Antwort drauf wird gesehen, Videoclips die man nicht grundsätzlich verbieten und verdammen kann, durch sinnvolle Filme zu ersetzen, die auch einen erzieherischen Nährwert haben.

  • Es gibt einen Fall eines jungen Mädchens das rundgeht und allen darüber erzählt, dass sie eine todbringende Gefahr ist, es allerdings schwierig ist diesen Gesundheitsfall öffentlich zu machen. Es gibt Stimmen die sagen, auf Grund des Risikos müsse die Personalie dieses Mädchens transparent gemacht werden. Der Fall wurde überwiesen an die örtliche Gerechtigkeit und Frieden Gruppe.
  • Es gibt ein Votum diesen Fall den Frauen am Ort zu überlassen, damit diese eine Lösung finden es zu managen.
    Das Partnerschaftstreffen schließt in fortgeschrittener Stunde und Dunkelheit mit einem Appell von Fr. Andrew, die Partnerschaft auch untereinander aufzugreifen und nicht nur mit den Menschen in Deutschland. Dies drückt sich auch dadurch aus, dass man füreinander Sorge trägt und aufeinander achtet. Wer nicht nach Hause kommen soll, möge auch Unterstützung bei seinen Mitpfarrangehörigen finden. Seit Partner in gleicher Weise hier am Ort!

     

    Zum Abschluss wurde das Partnerschaftsgebet gebetet.

    Auf dem Pfarreigebiet waren wir in Din und haben mit der Dorfbevölkerung über das Wasserprojekt gesprochen. Infos finden sich in der Präsentation zu Wasserprojekten.