“Die Partnerschaft hat sich bewährt”
Limburgs Bischof Franz Kamphaus zieht nach einer viertägigen Kamerun-Reise in Limburgs Partnerbistum Kumbo im Nordwesten des zentralafrikanischen Landes eine erfreuliche Bilanz. „Die Kirche im Bistum Kumbo begegnet vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen mit einer solide aufgebauten Pastoral. Die Partnerschaft zwischen den Bistümern Kumbo und Limburg wird dabei als segensreiches Geschenk erfahren.“
Kamerun hat fast 15 Millionen Einwohner und kann diese mit Früchten des eigenen Landes selbst ernähren. Dennoch begegnet man immer wieder Armut und Elend. Die Gesundheitsversorgung ist vielerorts nicht gewährleistet, medizinisches Personal und Medikamente sind nicht ausreichend verfügbar. Der Besuch der Grundschule ist den Kindern nicht überall möglich. Schlechte Straßen, nicht nur in den ländlichen Regionen, und die Untätigkeit der Regierung behindern den wirtschaftlichen Fortschritt. Allerorts hört man von korrupter Regierungsweise und Vetternwirtschaft, die Präsidentschaftswahlen vom 11. Oktober 2004 sind das jüngste Beispiel. Zahlreiche Menschen haben mehrfach gewählt, andere fanden keine Wahlscheine vor, obwohl sie sich als Stimmberechtigte hatten registrieren lassen. Während Werbeartikel des Präsidenten im ganzen Land verteilt und plakatiert sind, werden die Wahlkampfgelder für die Oppositionskandidaten erst fünf Tage vor der Wahl ausgezahlt. In einem Land ohne Gewaltenteilung hat auch der Rechtsweg keine große Aussicht auf Erfolg.
Solider Aufbau der Pastoral
Limburgs Partnerbistum Kumbo ist 22 Jahre jung. Schritt für Schritt hat das Bistum mit 122.400 Christen unter Leitung von Bischof Cornelius Fontem Esua eine menschennahe Pastoral entwickelt. Gestützt auf die Diözesansynode von 1999 wird in jährlichen Pastoralversammlungen die kirchliche Entwicklung fortgeschrieben. Kleine christliche Gemeinschaften, die miteinander das „Bibel teilen“ einüben, bilden die Pfarreien. Die 23 Pfarreien des Bistums verfügen über viele Außenstationen, die nur schwierig erreichbar sind. Die diesjährige Pastoralversammlung endete am 25. September mit einer Selbstverpflichtung aller beteiligten Gemeinden und Ausschüsse, das „Bibel teilen“ in jeder Gemeinde zu etablieren, die Laien zu einer noch stärkeren Beteiligung am kirchlichen Leben zu ermutigen, die verschiedenen Charismen und Talente der Menschen zu fördern und in gemeindlichen wie diözesanen Pastoralteams zusammen zu führen. Bischof Esua hat diese Selbstverpflichtung durch seine Unterschrift bestätigt und als Entwicklungsprogramm bis zur nächstjährigen Pastoralversammlung in Kraft gesetzt.
Wasser ist Leben. Wasser schafft Frieden
Das Bistum Limburg fördert in Zusammenarbeit mit Misereor und Partnergemeinden im Bistum Limburg ein Projekt der dörflichen Wasserversorgung. Die Einfassung natürlicher Wasserquellen und Filterung von Flusswasser macht trinkbares Wasser an zahlreichen Zapfstellen in den Dörfern verfügbar. In erkennbarem Maß können Erkrankungen vermieden werden; die Kindersterblichkeit ist gesunken.
Andernorts schafft das Wasserbauprojekt Frieden: Im Gebiet der Gemeinde Djottin vereinigt der Wasserleitungsbau Siedlungen verschiedener Stämme, die vor 6 Jahren miteinander in kriegerischer Auseinandersetzung standen. In der Siedlung Kuvlu spricht bei der Übergabe des Wasserprojekts nicht nur der örtliche Katechist sondern auch der muslimische Iman ein Gebet. Muslime bringen Dankesgeschenk für die Partner der katholischen Kirche.
Familienarbeit im Kontext der Pandemie Aids
Die größte Herausforderung des Bistums Kumbo ist die steigende Rate der HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen. Seit einigen Jahren begegnet das Bistum Kumbo diesem Problem im Rahmen der Familienarbeit. Jede Familie kennt in ihrem Kreis ein Mitglied, das an Aids gestorben ist. Vollwaisen werden von der Großfamilie aufgenommen und versorgt, das erforderliche Schulgeld überfordert sie oft. Ein bistumsweiter Waisenfonds stellt hierfür die erforderlichen Mittel zur Verfügung, die über die Familienstellen der Pfarreien verteilt werden. Der Fonds reicht derzeit jedoch nur für ca. 60 % der bedürftigen Kinder. Wer hilft den anderen?
Neben diesen Aktivitäten wird in Strombergs Partnergemeinde Elak eine Aidswoche rund um den Weltaidstag am 1. Dezember gestaltet und mit einem Tag der Waisenkinder sonntags abgeschlossen.
Witwen und allein erziehende Mütter sind in jeder Gemeinde anzutreffen und werden durch die gemeindliche Familienarbeit in Gruppen zusammen geführt. Hier ist für viele Frauen erstmals die Möglichkeit über ihre Leidenssituation, die eigene Erkrankung und Schwierigkeiten der Familienführung zu sprechen. Ausgebildete ehrenamtliche Familienhelferinnen begleiten die Mütter und bieten ergänzende Hilfen an. Das Bistum Limburg unterstützt die Ausbildung der Familienhelferinnen finanziell.
Bischof Kamphaus konnte bei Hausbesuchen mit den Frauen und Kindern ins Gespräch kommen und stellte fest: „Man muss alles Menschenmögliche daran setzen, dass die Aids-Kranken, die Kinder zuerst, ihre lebensnotwendige Medizin zu erschwinglichen Preisen erhalten. Man muss die Kinder fördern nicht in eine ähnliche Situation wie die ihrer Eltern zu gelangen.“
Seit 2 Jahren haben an Aids Erkrankte die Selbsthilfeorganisation „Break Through Association“ gegründet, in deren Rahmen sie sich zu ihrer Erkrankung bekennen. Einige der Aids-kranken Mitglieder berichten nach dem Gottesdienst über diese Krankheit und über ihr positives Leben mit dieser Krankheit. Das Bistum Kumbo hat den Gründer dieser Bewegung als Mitarbeiter im Familienbüro angestellt und kann durch seine Aktivitäten die Kranken noch wirksamer erreichen. „Wir müssen den Menschen die Wahrheit erzählen und sie zum eigenen verantwortlichen Handeln bewegen“, bilanzieren die Mitglieder des bistumsweiten Gesundheitsausschusses die Situation. Angebote in Gesundheitsstationen und die aufsuchende Gemeindearbeit stehen für das Aufklärungs- und Bildungsprogramm im Bistum Kumbo. Jugendarbeiter starten eigene Gesprächsprogramme mit Jugendlichen im geschlechtsreifen Alter, andere Mitarbeiterinnen bilden Lehrer in der Grundschule weiter, denn das Ziel ist eine Aids-freie Generation in der Zukunft.
Die Partnerschaft ruft nach Nachahmern
Der Partnerschaftsausschuss des Bistums Kumbo hat in einer gemeinsamen Tagung mit Bischof Kamphaus und Winfried Montz, Leiter des Referates Weltkirche in Limburg, die Partnerschaftsarbeit der Bistümer resümiert und bedacht. Biblisches und theologisches Leitbild ist die Spiritualität der Emmaus-Erfahrung. Das einzige, was den Jüngern nach Ostern blieb, ist der Halt, gemeinsam unterwegs zu sein. Partnerschaft braucht Gemeinschaft. Liebe zueinander nährt sich durch Teilen eines Leidensweges und findet ihren Höhepunkt im Brechen des Brotes mit Christus. Schließlich zeigt Emmaus den Jüngern, und ebenso der Partnerschaftsbeziehung, dass empfangener Glaube und christliche Botschaft weitergegeben werden muss, um der Sendung Christi gerecht zu werden.
Einige Gemeindepartnerschaften und Kontakte zwischen diözesanen Einrichtungen sind seit Jahren durch direkte Kontakte zwischen den Beteiligten gewachsen. „Die Partnerschaft hat sich bewährt und ruft nach Nachahmern“, bilanziert nicht nur Bischof Franz Kamphaus die Partnerbeziehungen. Die Partner in Kumbo, Kamerun suchen weitere Partnergemeinden aus dem Bistum Limburg, die bereit sind, in einen Dialog mit den Pfarreien im Bistum Kumbo zu treten. Auch eine Schulpartnerschaft ist heiß ersehnt. Der Traum einer der Bistumsschulen in Kumbo ist es, eine Lehrperson zu finden, die
in einem freiwilligen Dienst für ein Jahr oder länger an dieser Schule Deutsch unterrichtet.
Die Aktivitäten der Bistumspartnerschaft mit Kumbo werden im Bistum Limburg von einer bistumsweiten Arbeitsgruppe getragen und vom Referat Weltkirche im Bistum Limburg begleitet. Interessierte Gemeinden und Personen sind eingeladen, sich beim Referat Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat, Weltkirche@BistumLimburg.de, Tel.: 06431/295-448 zu melden
Bishop Kamphaus Visits Kumbo� � 10/2004
Bernard KONG – CNL Kumbo
At news time, echoes of the visit of his lordship Bishop Kamphaus of our Partner Diocese of Limburg got to us. He would be accompanied by Mr. Winni Montz, the Coordinator of the “world church” affairs of the Diocese of Limburg. Mr. Montz is expected to arrive Kumbo on October 9, 2004. He comes ahead to do the work of John the Baptist so to say, while the Bishop joins him on the 16th of the same month. They are expected to take off back for Germany on October 19, 2004. What a short visit!! Highlights of the visit will be meeting the Bishop of Kumbo, meeting with the Diocesan Partnership Committee of Kumbo, and lastly visiting projects of interest like the Printing and Communication Centre (PCC) and the Dormitories of John Paul II Youth Centre Tobin.
Bishop Kamphaus was in Camerun about One and a half decade ago. It is worth mentioning that during that visit, he got Malaria und was hospitalised for some time when he went back home. Nevertheless, that does not stop him from coming back to visit his brothers and sisters of this other part of the world.
Fr. Daniel Ache, the Diocesan Partnership Coordinator for Kumbo had in the mean time circulated a progromme of Mr. Montz visit, to partnership committee members and all those directly involved. Other preliminary preparations towards the visit are going on smoothly.
Bishop Esua is expected to go down to Douala himself to meet his brother in the Lord. CNL will publish more on their visit in the cause of time and wishes them a safe flight to and from Cameroon.
“Sie sind herzlich Willkommen in Kumbo-Kamerun”