Jeder Tag ist ein Abenteuer

Thema: Freiwilliges Soziales Jahr


Jeder Tag ist ein Abenteuer
Christina Peterek aus Frankfurt war ein Jahr lang im
kameruanischen Partnerbistum Kumbo


“Ein Jahr Kamerun –
das sagt so wenig und bedeutet gleichzeitig doch so viel”

sinniert Christina Peterek.
Sie hatte sich dazu entschieden, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
in Afrika zu verbringen.

Ich habe viele wertvolle Erfahrungen und Eindrücke gesammelt”; fasst sie zusammen. Sie wurde mit neuen, ungewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert, musste verschiedene Situationen meistern. ” Das hat mich in vielerlei Hinsicht gestärkt ind bereichert”, erinnert sich die Junge Frau. “Ich lernte eine vollkommen andere Kultur kennen und neue Menschen mit einer ganz anderen Lebensweise; einer unglaublichen Freude am Leben und an den einfachen Dingen des Lebens.
Ich habe in diesem Jahr viel gelernt.” Sie habe, fährt Christina Peterek fort, das Land Kamerun und seine Menschen mit ihren Freuden, mit ihren Sorgen und Hoffnungen lieben und schätzen gelernt, “Ich blicke auf eine spannende und erfahrungsreiche Zeit zurück,” Christina Peterek aus Frankfurt ist jetzt 20 Jahre alt.
Nach ihrem Abitur ging sie für ein Jahr nach Afrika. Von September 2004 bis August 2005 war sie im Rahmen eines Internationalen Freiwilligendienstes im Jugendzentrum des Bistums Kumbo in Kamerun – organisiert und veranstaltet von der Arbeitsstelle Soziale Dienste im Bistum Limburg.


BILD1:
Christina Peterek
war oft auf
unbekanntem
Terrain
unterwegs
hier am GrenzfLuss
nach Nigeria.
Fotos (Z): privat

“Ich blicke auf eine spannende und
erfahrungsreiche Zeit zurück”
Christina Peterek

Den Gedanken, ein Jahr im Ausland zu verbringen, habe sie schon lange gehabt, erzählt Christina Peterek. Es habe sie gereizt, fremde Kulturen, andere Lebensweisen, interessante Menschen kennen zu lernen und all das mit einer sinnvollen Tätigkeit zu verbinden.
Während ihrer ersten drei Lebensjahre war sie mit ihren Eltern bereits in Burkina Faso gewesen, wo Vater und Mutter als Entwicklungshelfer gearbeitet haben. “Ich habe an jene Zeit kaum Erinnerungen, aber meine Eltern haben immer von dieser Zeit geschwärmt”, berichtet Christina Peterek.
So sei in ihr der Wunsch entstanden, nach Afrika zu gehen und nach Möglichkeit den Menschen dort zu helfen. Neben dem Abitur nutzte sie jede Möglichkeit, sich über Land und Leute ihres zukünftigen Einsatzortes zu informieren. Sie musste sich gegen verschiedene Krankheiten impfen lassen und besuchte ein zweiwöchiges Vorbereitungsseminar in Köln. “Je mehr ich über Kamerun erfuhr, desto stärker wuchs meine Vorfreude auf meine bevorstehenden Aufgaben in einer ganz anderen Umgebung und Kultur”, sagt sie.
Ihr Einsatzort: das Jugend­zentrum in Kumbo,
Ihr neues Zuhause: ein Haus mit einem Wohnzimmer, drei Schlafzimmern, einem leeren Zimmer, einer Küche mit Abstellraum und einem Bad. Bereits in den ersten Tagen erlebte sie Abende ohne Strom – “Ich wusste gar nicht, wie hell eine Kerze sein kann” – und Tage ohne Wasser.
Schnell hat sie gelernt: “Besser kein Strom als kein Wasser”

Tagsüber sei sie immer sehr beschäftigt gewesen. “Jeden Morgen bin ich gegen 8 Uhr von der netten Ordensschwester Kah von zu Hause abgeholt worden”, blickt Christina Peterek zurück. Zunächst habe sie mit anderen zusammen den Campus gereinigt. “Dann wurde in einer so genannaten Morgenrunde gemeinsam gebetet, gesungen, und es wurden Neuigkeiten ausgetauscht”

“Je mehr ich über Kamerun erfuhr, destomehr wuchs meine
Vorfreude auf Aufgaben
in einer ganz anderen Kultur”
Christina Peterek

Christina Peterek erinnert sich noch gut an den ersten Bericht, den sie im September 2004 aus Kamerun geschrieben hat. Darin ist zu lesen: “Derzeit sind wir damit beschäftigt, alles für den Besuch von Bischof Franz Kamphaus Anfang Oktober vorzubereiten. Seit Tagen basteln wir schon diverse Dekorationen aus bunten Papierstreifen, so wahrhaftig schon Muskelkater inden Fingern und den Unterarmen verspüre”.
Drei Wochen später schrieb Christina Peterek; “Jeder Tag ist ein Abenteuer und eine Erfahrung für sich. Ich bin gespann was die folgende Zeit bringen wird.”
Schnell hat sie festgestellt dass die Jugendarbeit in Kumbo vollkommen anders aussieht als in Deutschland.”Ab Ende der Regenzeit im Oktober bin ich mit anderen Teammitgliedern in entlegene Gemeinden gefahren, habe in Gesprächsrunden Jugendliche getroffen und ihnen unter anderem gezeigt, wie man Pilze anbaut, wie man Bodylotion und Seife zum Waschen der Kleider herstellt. Dadurch können die Jugendlichen diese Produkte dann selbst produzieren und auf dem Markt verkaufen”, erzählt die 20-Jährige.
Ihre Arbeit im Jugendzentrum in Kumbo war abwechslungsreich und interessant, berichtet sie. Immer wieder mal stand sie vor neuen Aufgaben, unterrichtete Deutsch und zeigte den Jugendlichen, wie man mit einem Computer umgeht.

Bild2: Ans Herz gewachsen; Christina Peterek
und ihre Schützlinge in Sangmelima

“Bereits nach einem Monat konnten die meisten
meiner Schüler einfache Sätze”
Christina Peterek

Anfangs war es nicht ganz einfach, weil ich nicht darauf vorbereitet war und somit auch kein Unterrichtsmaterial hatte”, sagt sie, “aber ich habe schnell gemerkt, dass es auch ohne ging.
Bereits nach einem Monat konnten die meisten meiner Schüler einfache Sätze bilden.
Ich war begeistert”

Die Wochen und Monate in Kamerun, sagt Christina Peterek, seien wie im Fluge vergangen,
“Es war eine tolle Zeit. Das Leben in Kumbo erschien mir viel intensiver als in Deutschland, jeder Tag brachte neue Aufgaben, und jeder Tag wird dort in vollem Umfang gelebt und genutzt. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, und ich möchte keine davon missen.”

Christinas Berichte:
2005-09-18 : Soziales Jahr im Bistum Kumbo 5/5

2005-06-08 : Soziales Jahr im Bistum Kumbo 4/5
2005-03-31 : Soziales Jahr im Bistum Kumbo 3/5
2004-11-30 : Soziales Jahr im Bistum Kumbo 2/5
2004-09-24 : Soziales Jahr im Bistum Kumbo 1/5

So fing es an… in September 2004

Zur Sache:
Im Frühjahr bewerben.
Es gibt mehrere gute Gründe sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu entscheiden: die sinnvolle Überbrückung der Wartezeit bis zum Beginn eine Ausbildung oder eines Studiums, der Wunsch, nach der Schule mat etwas Praktisches zu machen oder einfach das Bestreben,sich für Andere zu engagieren. Für ein FSJ sollte man sich jedoch bereits im Frühjahr bewerben, da es meist am 1. August oder am 1. September beginnt. Es trägt dazu bei, mehr Selbstständigkeit zu gewinnen, die eigenen Interessen besser zu erkennen, auch im Hinblick auf die Berufswahl, und neue Erfahrungen zu sammeln, (kai) .

Stichwort:
Arbeitsstelle Soziale Dienste
Die Arbeitsstelle Soziale Dienste im Bistum Limburg organisiert für junge Frauen und Männer zwischen 16 und 27 Jahren den so genannten Freiwilligendienst und die Kurzfreiwilligendienste im Inland. Darüber hinaus vermittelt sie Zivildienststellen in katholischen Einrichtungen in den Bistümern Limburg und Fulda. Außerdem bietet sie im Rahmen des Internationalen Freiwilligendienstes Stellen im europäischen, afrikanischen und im südamerikanischen Ausland an, (gs)

Bewerbungen für ein FSJ im Inland sind ab jetzt möglich für 2006/2007.
und für den Internationalen Freiwilligendienst für 2007/2008.
Informationen und Unterlagen unter Telefon 06431-997333 und -338
oder per E-mail unter info@sozial-dienste.net

Aus ” Der Sonntag
Kirchenzeitung für das Bistum Limburg
vom 19. Februar 2006
von Gundula Stegemann