Delegationsreise deutscher Bischöfe nach Kamerun

Evangelisierung und soziales Engagement

Limburg/Kamerun.- Auf Einladung der Bischofskonferenz von Kamerun besuchte eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), in der Zeit vom 6. bis 12. Januar 2008 die Ortskirche in Kamerun. Anlass der Begegnung war das 100-jährige Bestehen der katholischen Kirche in diesem Land, die vielfach von Deutschland aus unterstützt wurde.

Ein gemeinsames Bischofssymposium zum Thema „Evangelisierung und soziales Engagement der Kirche“ bildete einen Schwerpunkt der Begegnung (Edéa, 6. bis 9. Januar 2008). Im Anschluss daran fand eine Pilgerreise zu den Orten deutscher Missionsgeschichte statt. Die Gäste aus Deutschland besuchten zudem soziale und pastorale Projekte in den Diözesen Douala, Edéa, Ebolowa-Kribi, Yaoundé und Mbalmayo.

Die katholische Kirche in Kamerun wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert durch Deutsche aus der religiösen Gemeinschaft der Pallottiner gegründet. Der erste Bischof von Kamerun, Heinrich Vieter SAC, an dessen Grab die deutsche Delegation am letzten Tag ihrer Reise in Yaoundé betete, wird heute als Apostel Kameruns verehrt. Auf die Zeit der Kirchengründung verweist auch der Wallfahrtsort Marienberg, an dem kamerunische und deutsche Bischöfe ein gemeinsames Pontifikalamt feierten.

Bei dem Symposium in Edéa standen Fragen des sozialen Engagements und der Evangelisierung im Vordergrund. In einer Zeit sozialer Probleme und einer sich beschleunigenden Globalisierung, die auch die Entwicklung Kameruns mitbestimmt, ist die dortige Kirche um eine Verbreitung der katholischen Soziallehre, die Förderung der sozial-ethischen Bildung in Familie, Pfarrei und Schule sowie um den Dialog mit dem Staat und den gesellschaftlichen Akteuren bemüht. Die deutsche Delegation berichtete über die soziale und karitative Arbeit der Kirche in Deutschland sowie über deren entwicklungspolitische und weltkirchlich-missionarische Anstrengungen. In dem Symposium kamen daneben auch die ökumenischen und interreligiösen Beziehungen und die Priesterausbildung zur Sprache. Die Bischöfe aus beiden Ländern vereinbar­ten, den Erfahrungsaustausch künftig zu verstärken.

Mitglieder der deutschen Delegation waren neben Erzbischof Dr. Ludwig Schick Bischof em. Dr. Franz Kamphaus (Rüdesheim), Bischof em. Dr. Josef Homeyer (Hildesheim) und Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt). Ferner nahmen Vertreter des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz, der Hilfswerke MISEREOR und MISSIO sowie der Deutschen Provinz der Pallottiner an der Begegnung teil. (ft)

Quelle:http://www.bistumlimburg.de