Fr Daniel Ache – 2003

Besuch aus Kamerun lobt die nette Aufnahme in Deutschland

 

Unterliederbach. Besuch aus Kamerun hatte die katholische Gemeinde St. Johannes-Apostel: Ein dichtes Programm mit vielen Begegnungen hatte die “Eine-Welt-Gruppe” der Gemeinde für Father Daniel Ache, den Diözesan- Jugendpfarrer aus Kumbo, organisiert. Kumbo ist das Partnerbistum Limburgs (wir berichteten). Seit drei Jahren unterhält zudem die Gemeinde St. Johannes-Apostel eine Partnerschaft mit der Gemeinde Djottin in Kamerun. “Die Partnerschaft entwickelt sich jetzt und ist über das Stadium des gegenseitigen Kennenlernens hinaus.
Durch die persönlichen Kontakte hat das Ganze eine ganz andere Dynamik bekommen”, freuen sich Stefan Hecktor und Martina Ruhs, die in der “Eine-Welt- Gruppe” der Unterliederbacher Gemeinde aktiv sind. Beide waren im letzten Jahr in Kamerun zu Gast und lernten dort Father Daniel bei ihrer Rundreise kennen.
Bei seinem Gegenbesuch wurde dieser nicht nur von der Gemeinde, sondern auch von Makelia Ngi und Ephriam Bam, den beiden Jahrespraktikanten aus Kumbo, besondersherzlich begrüßt. Die beiden Kameruner sind seit einigen Monaten in Deutschland. Gemeinsam feierte man einen Gottesdienst mit kameruanischen Akzenten. Die Lieder aus Kamerun, die kameruanische Bibelprozession und die Predigt von Father Daniel, übersetzt aus dem Englischen von Ulf Erdmann, kamen in der Unterliederbacher Pfarrgemeinde gut an.
Natürlich durfte ein Besichtigungsprogramm in Frankfurt nicht fehlen, bevor Father Daniel zu anderen Partnergemeinden weiterreiste und die Gelegenheit nutzte, auch private Besuche in anderen deutschen Städten zu machen.
Vor seinem Rückflug nach Kamerun war er jetzt nochmals bei Stefan Hecktor zu Gast, wo man sich über die Eindrücke der Reise austauschte. “Die Menschen hier sind sehr nett, ich bin sehr positiv aufgenommen worden”, meint Fa ther Daniel, “das entsprach nicht dem, was ich vorher über Europa gehört hatte”. Er habe einen regelrechten Schock in der neuen Umgebung bekommen, denn alles, wirklich alles sei eben doch ganz anders als in Kamerun, angefangen von den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen bis hin zur Umwelt und der Infrastruktur. In Deutschland sei alles sehr gut organisiert, lobte Father Daniel. Die Präsenz der Maschinen und Geräte im Leben der Deutschen sei jedoch sehr auffallend. “Ihr braucht kaum mehr miteinander sprechen”, meint Father Daniel, “auch Fahrkarten kauft ihr an einem Automaten.”
Was dem Pfarrer aus Kamerun noch aufgefallen ist: “Es gibt sehr schöne große Kirchen hier, aber nur sehr wenige Leute, vor allem wenig junge Leute, gehen hinein.” Doch könne man die Verhältnisse beider Länder nicht auf einander übertragen. “Wir sind alle Kinder des gleichen Gottes, aber auch der jeweilige Hintergrund, woher wir kommen, spielt eine Rolle.” Darum sei es besonders wichtig, zu versuchen, sich gegenseitig kennen zu lernen. Er freue sich schon jetzt wieder auf Gegenbesuche aus Deutschland in Kamerun.
“Man ist sich jetzt nicht mehr so fremd”, meint auch Stefan Hecktor. In der Gemeinde St. Johannes- Apostel gibt es schon jetzt Pläne für Reisen nach Djottin. “Diese Besucher werden den gleichen Schock und die gleiche Überraschung in einer völlig fremden Welt erleben, wie ich hier in Deutschland”, lacht Father Daniel.


Quelle: Höchster Kreisblatt vom 23.05.2003, S. 16 und St. Johannes Ap.